Kosmopolitin im Leben wie im Gesang: der belgisch-ägyptische Star Natacha Atlas.

Foto: Gem Pope
Für Spannung ist gesorgt, wenn sich am Mittwoch in Krems die betagten Dialektgstanzlsängerinnen der "Gleichenberger Dorffrauen" aus der Südoststeiermark und die akademisch trainierten Notentextspezialisten des Janus Ensembles gegenüberstehen. Ein Treffen, das paradigmatisch für den interkulturellen bzw. intersozialen Dialog steht, den das Glatt & Verkehrt-Festival anno 2006 zum zehnten Mal führen wird: Ethnische und andere Musik aus allen Richtungen nebeneinander zu stellen und in Kommunikation treten zu lassen.

Erneut bietet das Festival spektakuläre Projekte, sei es in der Begegnung der Trachtenkapelle Rossatz mit Arkady Shilkloper aus Moskau, der das Waldhorn in der europäischen Jazzszene etabliert hat, seien es traditionelle Hochzeitslieder oder experimenteller Folklore-Jazz aus Russland ("Unorthodox Chants" bzw. Vladimir Volkov Trio), das der jüdischen Musik verpflichtete Jon Madof Trio mit Frank London oder die argentinischen Tango-Dandys von 34 Punaladas.

Auch am Wochenende warten etwa mit dem pakistanischen Qawwali-Sänger Faiz Ali Faiz, dem kubanischen Jazzpianisten Omar Sosa und dem belgisch-arabischen Superstar Natacha Atlas hochkarätige Acts. (felb/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26. 7. 2006)