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Die Teilnahme von Nadine Chandrawinata an Miss-Universe-Wettbewerb in Badeanzug "beleidige die indonesische Würde und die Frauen", so der Anwalt der Gruppe Islamic Defenders Front (FPI).

Foto: Reuters/MIRCOVICH
Eine militante Extremistengruppe hat gegen die indonesische Miss Universe-Kandidatin eine Anzeige wegen unsittlichen Verhaltens erstattet. Die Teilnahme von Nadine Chandrawinata an dem Wettbewerb und die Präsentation ihres Körpers in einem Badeanzug "beleidige die indonesische Würde und die Frauen", begündete der Anwalt der Gruppe Islamic Defenders Front (FPI) am Dienstag die Anzeige.

Außerdem habe die FPI vier weitere Personen angezeigt, die Chandrawinatas Teilnahme organisiert und gesponsert hätten, sagte der Anwalt. Chandrawinata erreichte in dem Wettbewerb nicht das Finale, bei dem am Sonntag in Los Angeles die Miss Puerto Rico die Krone erhielt. In Indonesien bekam die in Hannover geborene Tochter einer Deutschen und eines Indonesiers jedoch viel Aufmerksamkeit in den Medien.

Bei Verurteilung drohe bis zu sechs Jahren Haft

Nach indonesischem Recht muss die Polizei prüfen, ob genügend belastende Beweise für einen Fall vorliegen. Sollte dies so sein, wird die Angelegenheit an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, die eine endgültige Entscheidung über eine Prozesseröffnung trifft. Bei einer Verurteilung drohen den Beteiligten dem FPI-Anwalt zufolge bis zu sechs Jahren Haft.

In Indonesien ist seit der Präsidentschaft Suhartos ein Verbot der Teilnahme an Schönheitswettbewerben in Kraft. In der Praxis wurde es jedoch seit seinem Sturz 1998 ignoriert. (APA/Reuters)