Pristina vertritt nach den Worten des serbischen Außenministers den Standpunkt, dass "Serbien ein Niemandsland ist, auf dem andere Staaten" entstehen dürften. Draskovic erwartet schwierige Verhandlungen über den künftigen Status der Provinz. Belgrad ist nach seinen Worten allerdings zu einem "maximalen Kompromiss" bereit. "Wir fordern praktisch nur den Schutz der Rechte von Serben im Kosovo und die Nicht-Änderung der aktuellen Staatsgrenzen", so Draskovic. Pristina drängt im Unterschied zu Belgrad auf eine Unabhängigkeit des Kosovo.
Kosovo
Draskovic: Belgrad für "Unabhängigkeit des Kosovo innerhalb Serbiens"
Serbischer Außenminister vor Wiener "Elefantenrunde": Belgrad zu "maximalem Kompromiss" bereit
Belgrad/Wien - "Belgrad bietet dem Kosovo eine
Unabhängigkeit innerhalb Serbiens an." Das erklärte der serbische
Außenminister Vuk Draskovic laut Belgrader Medien nach seiner Ankunft
in Wien im Vorfeld der ersten Kosovo-"Elefantenrunde" am Montag. Die
seit Juni 1999 von der UNO verwaltete Provinz würde im Einklang damit
"ihren vollkommen selbstständigen Weg in die Europäische Union und
fast alle internationale Organisationen gehen. Davon ausgenommen
wären die UNO, die NATO und ähnliche Organisationen, die die
internationale Souveränität symbolisieren", betonte Draskovic
demnach.
In Wien kommen am Montag erstmals seit dem Ende des Kosovo-Kriegs
die Spitzenpolitiker beider Konfliktparteien zusammen, um über den
künftigen Status der südserbischen Provinz zu sprechen. Zur
"Elefantenrunde" in einem Wiener Innenstadt-Palais werden die
Präsidenten und Ministerpräsidenten Serbiens und des Kosovo, Boris
Tadic und Fatmir Sejdiu sowie Vojislav Kostunica und Agim Ceku,
erwartet. Die Gespräche finden unter Vermittlung des
UNO-Sonderbeauftragten Martti Ahtisaari statt. Zur Eröffnung kommen
auch Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) und Außenministerin Ursula
Plassnik (V). (APA)