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Die Korrekturphase an den internationalen Börsen hat die Anlagedepots auch an der österreichischen Börse kräftig ausgeputzt.

Foto: AP/Greg Baker
Wien - Die Korrekturphase, die die internationalen Börsen bis Ende Juni heftig gebeutelt hat, ist noch immer nicht vorüber. Zum Wochenende befanden sich die Weltbörsen erneut im Wechselbad der Gefühle.

Die Turbulenzen im Juni brachten es mit sich, dass sich bei den österreichischen Fonds die Spreu vom Weizen getrennt hat. Nicht alle Fonds konnten sich gut behaupten. Interessant ist der Blick auf jene, die sich im Abschwung aufgrund ihrer Anlagestrategie eigentlich stabil halten hätten sollen.

So enttäuschte der Hedgefonds Superfund A Eur SICAV mit einem Minus von rund 13 Prozent während der Abwärtsphase. Noch schlechter erging es den Schwesterprodukten Superfund B Euro Sicav und Superfund C Euro Sicav, die beide mehr als 20 Prozent einbüßten.

Future Fonds

Die Produkte der Quadriga/Superfund Gruppe, wo man gerne über Gewinnchancen bei steigenden und fallenden Aktienmärkten mit Futures Fonds spricht, sind reine Futures Fonds.

Quadriga Fund Management will hauptsächlich von Preistrends an den Weltmärkten profitieren. Es wird versucht, sowohl die kurzfristigen als auch die langfristigen Trends optimal zu nützen. Die Auswahl erfolgt dabei nach eigenen Angaben sehr selektiv.

Verluste einstecken musste auch der C-Quadrat Arts Total Return Dynamic, ein global anlegender Mischfonds, der einem "Total Return Ansatz"folgt: Er verlor in der Korrekturphase rund zehn Prozent.

Auch der Meinl Quattro ging in die Knie: Der gemischte Fonds investiert vorwiegend über Fonds in die Anlageklassen Aktien, Anleihen, Immobilien und alternative Investments. Er gab um rund acht Prozent nach.

Rentenfonds

Besonders Rentenfonds kamen in die Doppelmühle: Marktkorrektur und steigende Zinsen zerrieben angesammelte Gewinne - zumindest zum Teil. So verlor der vielfach ausgezeichnete ZZ 1 von Peter Pühringer seit seinem heurigen Höchststand rund 20 Prozent. Als Rentenfonds bekam er auch die steigenden Zinsen negativ zu spüren.

Der ZZ 1 - er legte in drei Jahren um knapp 140 Prozent zu - ist ein High-Yield-Anleihenfonds, der einen kontinuierlichen laufenden Ertrag erzielen, hohe Ertragschancen nützen soll und dabei auch hohe Kursschwankungen in Kauf nimmt. Die Veranlagung erfolgt zu einem überwiegenden Teil in High-Yield-Anleihen, die von Unternehmen und Gebietskörperschaften, wie Staaten oder Länder in Regionen der Emerging Markets, begeben werden.

Einer jener Fonds, die die Korrektur nur mit erträglichen Dellen überstanden haben, stammt aus einer kleinen heimischen Fondsschmiede: Der Censeo Facultativ des Wiener Währungsanalysten Gerhard Massenbauer gab nur um rund viereinhalb Prozent nach und zählt damit zu den besten Fonds während der Korrektur.

Der Censeo Facultativ ist ein Vermögensverwaltungsfonds, der ohne Benchmarkbindung in unterschiedliche Wertpapiere und Märkte investiert. Die Veranlagung zielt auf Absolute Returns, weshalb die Grundausrichtung in der Veranlagung nicht feststeht, sondern sich den Entwicklungen an den Kapitalmärkten anpasst.

Massenbauer führt den Erfolg auf die hohe Cashquote von bis zu 15 Prozent und das aktive Management zurück. (Reinhard Kremer, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.7.2006)