IT-Business
"Spiegel": Sun schickt zwei Drittel des deutschen Personals nach Hause
US-Computerkonzern will offenbar fast alle Geschäftsstellen und Vertriebsbüros in Deutschland schließen
Der Stellenabbau beim angeschlagenen
US-Computerkonzern Sun Microsystems
wird auch die Belegschaft in
Deutschland hart treffen. Sun werde rund 120 der 1650 Stellen in
Deutschland streichen und neben der Zentrale in München nahezu alle
Geschäftsstellen und Vertriebsbüros in Deutschland schließen,
berichtete das Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Rund zwei
Drittel der deutschen Sun-Belegschaft sollen dann als so genannte
iWorker von zu Hause aus arbeiten. Bei dem Unternehmen war am Samstag
niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Center
Mitarbeiter, die nicht genug Platz für ein Arbeitszimmer haben
oder in Gegenden wohnen, in denen kein DSL-Anschluss möglich ist,
müssten umziehen, heißt es laut dem zufolge bei Sun. Lediglich für
Besprechungen mit Kunden wolle der US-Konzern so genannte Drop-In-
Center einrichten. "Die muss man sich wie ein Internet-Café
vorstellen", sagte Marketingchef Donatus Schmid dem Magazin.
Rauswürfe
Der US-Konzern hatte vor wenigen Wochen den Abbau von bis zu 5000
der weltweit rund 37.500 Arbeitsplätze angekündigt. Sun war in den
vergangenen Jahren gegen Hauptkonkurrenten wie IBM, Hewlett-Packard
und Dell sowie Billiganbieter aus Fernost unter Druck geraten. Der
Trend hin zu preiswerten Servern, die mit Intel-Chips sowie dem
Windows-Betriebssystem von Microsoft oder dem kostenlosen
Linux-Betriebssystem operieren, hatte Sun belastet. In dem am 26.
März beendeten dritten Geschäftsquartal fielen rote Zahlen von 217
Millionen Dollar (171 Mio. Euro) an. Vor einem Jahr lag das Minus
noch bei 28 Millionen Dollar. (APA)