Marseille - Frankreichs Sommerhitze ist bis ins Mittelmeer hinein zu spüren: Wie die für die Überwachung der örtlichen Strände zuständige Polizei am Freitag mitteilte, kletterten die Wassertemperaturen in Marseille auf Spitzenwerte von 28 bis 30 Grad. Mit den Badewannen-ähnlichen Werten bot das Meer kaum noch Abkühlung: An den Stränden von Marseille sind sommerliche Wasser-Höchsttemperaturen von 24 oder 25 Grad üblich. Im Sommer 2005 kühlte ein besonders heftiger Mistral das Meer gar auf winterliche 14 Grad ab.
Polizeisprecher Marc Labouz Polizei erklärte das Phänomen vor allem mit dem Fehlen des Mistrals: "Der Wind, der das Wasser sonst abkühlt, ist seit vielen Tagen ausgeblieben." Auswirkungen auf die Qualität des Wassers gebe es noch nicht.
"Aber wenn die Gluthitze noch zwei Wochen anhält und der Wind ausbleibt, könnten sich Mikroorganismen ausbreiten und die Wasserqualität verschlechtern." In diesem Falle wären Schwimmverbote dann nicht ausgeschlossen.
Der Hitzewelle sind in Frankreich schon 20 Menschen zum Opfer gefallen. Unter den Toten seien ein 15 Monate altes Baby sowie erneut zwei Arbeiter, die bei Rekord-Temperaturen im Freien arbeiteten. Die letzte Bilanz der Wetter-Opfer lag bei neun.