Washington - An den jüngsten Raketentests in Nordkorea
haben nach Einschätzung der Vereinigten Staaten auch
Regierungsmitarbeiter aus dem Iran teilgenommen. Soweit die
US-Regierung wisse, seien bei den Tests vor gut zwei Wochen einer
oder mehrere iranische Regierungsmitarbeiter anwesend gewesen, sagte
der stellvertretende US-Außenminister Christopher Hill am Donnerstag
(Ortszeit) vor dem Kongress in Washington.
Hill äußerte sich zu einer Frage des republikanischen Senators
George Allen, der wissen wollte, ob die USA nicht "große Bedenken"
hätten, dass der Iran militärische Verbindungen zu Nordkorea habe. Er
sagte, dass auch Syrien, Burma (Myanmar) und Venezuela
Rüstungsgespräche mit der kommunistischen Regierung in Nordkorea
geführt hätten.
"US-Regierung strebt keinen Regimewechsel"
Hill, der die USA bei den derzeit ruhenden Sechser-Gesprächen über
das nordkoreanische Atomprogramm vertritt, sagte vor dem Kongress,
die US-Regierung strebe "keinen Regimewechsel" in Nordkorea an,
sondern "eine Verhaltensänderung" der Regierung in Pjöngjang. "Es ist
die Regierung, die es ist, und wir müssen mit ihnen zurechtkommen.
Wir können nicht davonlaufen vor diesem Problem." Auf jeden Fall
werde es die US-Regierung nicht hinnehmen, dass Nordkorea über
Atomwaffen verfüge.
Dass bei den Raketentests in Nordkorea iranische
Regierungsmitarbeiter anwesend gewesen seien, hatte zunächst die
japanische Tageszeitung "Sankei Shimbun" berichtet. Die Regierungen
in Pjöngjang und Teheran hatten den Bericht nicht bestätigt.
Nordkorea hatte am 5. Juli sieben Raketen getestet, darunter auch
eine Langstreckenrakete vom Typ Taepodong-2, die theoretisch die
US-Bundesstaaten Alaska und Hawaii erreichen könnte. Der
Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilte die Raketentests
und verhängte Strafen gegen Nordkorea. (APA)