Gratis-Eis vor der Uni

Die Zeichen waren auch für Außenstehende klar lesbar: Vor der Universität Wien wurde kostenloses Eis verteilt, im Gebäude und auf den Stufen tummelten sich Kinder in grünen T-Shirts und Eltern dokumentierten das Geschehen stolz mit ihren Fotoapparaten. Die bereits vierte KinderUniWien fand ihren feierlichen Abschluss in der Kinder-Sponsion.

Foto: Standard/ Julia Schilly

2000 Kinder bei der Sponsion

Genau 3549 Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren nahmen an den Vorlesungen der elftägigen KinderUni teil. Stationen waren die Universität für Angewandte Kunst, die Universität Wien und die Medizinuniversität. Insgesamt 2000 Kinder hörten sich im Stundentakt gestaffelt von 10 bis 14 Uhr die Festreden der jeweiligen VizerektorInnen an und erhielten ihre Urkunden.

Foto: Standard/ Julia Schilly

Magister/Magistra universitatis iuvenum

KinderUni-Neulinge dürfen sich fortan mit dem Titel "Magister/Magistra universitatis iuvenum" schmücken. Alle, die schon mehr als einmal mitgemacht haben, bekommen ein zusätzliches "multiplex" verliehen. Für "Veteranen", die zum vierten Mal teilgenommen haben, ertönte eine Fanfare und ein Extra-Applaus.

Foto: Standard/ Julia Schilly

320 Kinder im Festsaal

Um 10 Uhr Vormittags hatte es bereits 27 Grad. Trotzdem drängten sich schon 320 Kinder mit ihren Angehörigen beim ersten Sponsions-Termin in den Festsaal. Die Reden der VizerektorInnen Arthur Mettinger, Rudolf Mallinger und Silke Petsch wurden in Gebärdensprache übersetzt.

Foto: Standard/ Julia Schilly

Fragen stellen und Antworten suchen

Feierlicher Höhepunkt war ein Eid, den die Kinder auf den Stab ablegten, den schon Sigmund Freud oder Erwin Schrödinger berührten. "Versprecht niemals aufzuhören Fragen zu stellen und Antworten auf diese Fragen zu suchen", so Mettinger von der Uni Wien. Aus Platzgründen hoben die Kinder zum Schwur einfach die Hand. Mallinger von der Medizinuni zog eine Bilanz: "Die Idee hat sich herumgesprochen und mittlerweile gibt es in vielen Städten Kinderunis. Aber keine ist so alt und groß wie unsere."

Foto: Standard/ Julia Schilly

Nach dem "Gaudeamus igitur", der Bundeshymne und der Europahymne konnten sich die Kinder ihre Urkunden abholen und posierten damit für ihre Eltern im frisch renovierten Arkadenhof. Lukas interessierten besonders die technischen Vorlesungen: "Bei der Daniel Düsentrieb Vorlesung haben wir auch gelernt wie man Erfindungen vermarkten kann. Der Workshop 'Sommer, Sonne, Strom' über Solarenergie hat mir auch gut gefallen."

Foto: Standard/ Julia Schilly

Dorothea und Johanna nahmen zum ersten Mal teil. Die Zwillinge sind auf der Titelseite der Kinderuni-Zeitung, deren Inhalt von den KinderUni-ReporterInnen und den Lehrenden gestaltet wurde. In der Zeitung konnten nur einige der 331 Lehrveranstaltungen aus 31 Fachbereichen vorgestellt werden. Auch ein kurzes Interview mit Karoline Iber, der Initiatorin der KinderUniWien, ist zu finden. Sie hätte auch gerne an so einem Projekt teilgenommen, als sie noch ein Kind war, meinte die Organisatorin in dem Gespräch.

Foto: Standard/ Julia Schilly

Florian ist neu bei der KinderUniWien, Phillip und Stefan sind heuer bereits zum "Magister universitatis iuvenum multiplex" ernannt worden. Ihr Feedback fällt einstimmig aus: "Am besten war das Gratis- Eis. Und nächstes Jahr sollte es noch mehr Lehrveranstaltungen geben. Und andere T-Shirt Farben!" Favoriten sind Orange oder Gelb.

Foto: Standard/ Julia Schilly

Christina und Florian waren zum ersten Mal dabei, besonders gut hat ihnen der Workshop "Meine eigene Homepage" gefallen.
Rudolf Mallinger gab den Kindern abschließend noch einen Rat auf den Weg: "Die KinderUni sollte vor allen Spaß machen und nehmt eure Titel nicht zu ernst. Ihr habt noch einige Jahre Zeit, bis ihr zurück kehrt und euren eigenen Titel erwerbt. Und jetzt wünsche ich euch schöne Ferien." (Foto und Text: Julia Schilly)

Nachlese:
Ansichtssache: "Nero, Möbelbau und Spaß mit Physik"

Foto: Standard/ Julia Schilly