Wien - In immer mehr Entwicklungsländern grassiert die H5N1-Vogelgrippe. Mitschuld daran sind die oft schrecklichen Hygienebedingungen bzw. das Unwissen über die einfachsten Sicherheitsvorkehrungen in der Bevölkerung. In Programmen der Hilfsorganisation CARE in Vietnam geht es gerade um diese oft simplen Maßnahmen. Theaterstücke und "Hände-Wasch-Bewerbe" sollen die Gefahr der Vogelgrippe verringern helfen. "Die Menschen beteiligen sich an derartigen Veranstaltungen sehr gerne.

Wichtige Grundregeln der Hygiene und der Tierhaltung sowie Schutzmaßnahmen werden daher oft in Form kleiner Events vermittelt", erzählte die aus Österreich stammende CARE-Projektleiterin in Vietnam, Gerda Binder.

Kein Trinken von Entenblut

Neben Indonesien ist Vietnam jenes fernöstliche Land, in dem H5N1 sich am weitesten verbreitet hat. Das macht dazu speziell entwickelte Programme der Hilfsorganisation zu einem besonders wichtigen Thema. Finanziell unterstützt werden Programme, in denen der Bevölkerung Wissen über die Krankheit und deren Ausbreitung beigebracht wird. Das umfasse unter anderem die Haltung von Hühner sowie die richtige Zubereitung und das Entsorgen toter Tiere. "Den Menschen wird zum Beispiel klar gemacht, wie gefährlich das Trinken von Entenblut ist", sagte die 33-jährige Wienerin. "Auch an wen sie sich in einem Vogelgrippe-Fall wenden können, erfahren die Bewohner bei uns."

"Geschult werden besonders Schlüsselpersonen sowie Gesundheitspersonal und Tierärzte, die ihr Wissen dann wiederum an die Einwohner weitergeben", erzählte die Österreicherin, die seit April für alle Vietnam-Projekte verantwortlich ist. Derzeit laufen in den Hochrisikogebieten bei Flüssen vier Programme, die sich mit der Vorbeugung der Tierkrankheit beschäftigen. Je 640.000 Menschen sollen dabei erreicht werden.

In Vietnam gibt es etwa 20 bis 25 CARE-Projekte für die mehr als 100 einheimische und etwa sieben internationale Mitarbeiter tätig sind. Neben den Maßnahmen gegen Vogelgrippe kümmern sich die Entwicklungshelfer auch um die Verbesserung der Infrastruktur in ländlichen Dörfern.

"Unterstützt werden dabei auch ethnische Minderheiten wie die Khmer, die in großer Armut leben", berichtete Gerda Binder. "Das Stadt-Land Gefälle bei den Einkommen ist immer noch sehr groß. " Maßnahmen zu einem vernünftigen Umgang mit Ressourcen und ein spezielle Förderungen von Frauen sind Teil des Programms. Ein Projekt betreut zum Beispiel Kooperativen, die gemeinsam Waren produzieren und verkaufen. Auch um die Etablierung rechtlicher Regelungen ist die Hilfsorganisation bemüht. (APA)