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Ozon verursacht bei Pappeln ein verlangsamtes Wachstum.

Foto: APA/dpa/Ronald Wittek
Bern - Nicht nur Menschen sondern auch Bäume leiden unter den hohen Ozonwerten. Pappeln etwa wachsen langsamer, wie Schweizer Wissenschaftler herausfanden. Anderen Baumarten - wie der Esche - fügt das Ozon sichtbare Blattschäden zu.

Baumblätter "saugen" Luft durch ihre Spaltöffnungen ein und nehmen so auch Schadstoffe wie Ozon auf, wie die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in einer Mitteilung berichtete. Das Ozon setzt dem Baum zu und kann die Holzproduktion negativ beeinflussen.

Dies wiesen Forscher der WSL nach, indem sie die Dicke von Baumjahrringen und die darin enthaltenen Kohlenstoff-Isotope überprüften. Die Analyse der Isotope lässt Rückschlüsse über die von den Blättern aufgenommene Ozondosis zu.

Dünnere Jahrringe

Laut WSL zeigte sich, dass hohe Ozonwerte zu dünneren Jahrringen führten. Dies traf vor allem auf Baumarten zu, die schnell wachsen, wie etwa die Pappel. Bei anderen Arten, wie etwa der Esche, konnten keine solchen Wachstumseinbußen nachgewiesen werden. Dafür leiden diese Bäume unter vom Ozon verursachten Blattschäden.

Wie beim Menschen hängen die Auswirkungen des Ozons also von den Umständen ab, wie die Forscher herausfanden: Bäume reagieren je nach Art, Alter oder Gesundheitszustand unterschiedlich auf das Reizgas.

Besonders gravierend wirken sich laut WSL hohe Ozonwerte zu Beginn der Wachstumsphase im Frühsommer aus. Eine WSL-Gruppe will nun untersuchen, wie hoch die Ozonwerte sein können, bis sie den Wald als Ganzes gefährden. (APA/sda)