Heiß ist es in der SPÖ-Wahlkampfzentrale, aber schließlich stelle man sich auch auf eine "heiße Auseinandersetzung"ein, meinte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabosbeim ersten Tag der offenen Tür im 600 Quadratmeter großen Ausweichquartier am Lugeck im ersten Wiener Bezirk. Klimaanlage gibt es also keine, dafür recht viele kleine Glaskobel entlang eines quadratisch angelegten Flurs mit rund 75 jungen Menschen, die an den von der SPÖ gewünschten Wechsel glauben. Früher residierte hier eine Werbefirma, die Architektur ist entsprechend "Wir-sind-kreativ": großzügige Küche mit amerikanischem Kühlschrank und kleiner Bar zum Dranlehnen, Dusche am Klo - an der Büroinfrastruktur wird der rote Wahlkampf sicher nicht scheitern.Sechs Einheiten hat Darabos eingerichtet: Analyse und Recherche (unverbrämt heißt das Gegnerbeobachtung), Kommunikation (geleitet von Josef "Jo"Kalina), Tourmanagement und Mobilisierung, Zielgruppen-Wahlkampf, Personenkomitee und die Abteilung SPÖ direkt, quasi das Direktmarketing der Roten. Erstes Produkt vom roten Lugeck: Eine Inseratenkampagne, die die aktuelle Wolfgang Schüssel-Sommerkampagne ("Österreich. Hier geht's uns gut.") konterkarieren soll. (tó/ DER STANDARD, Printausgabe, 20.7.2006)