ÖVP-Sozialsprecher Walter Tancsits betont, die Bundesregierung habe ihre Hausaufgaben gemacht.

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Wien - ÖVP-Sozialsprecher Walter Tancsits hat die Angaben der Arbeiterkammer (AK), wonach mehr als 100.000 Jugendliche ohne faire Chance am Arbeitsmarkt seien, zurückgewiesen. "Wir geben den jungen Menschen dieses Landes eine faire Chance. Die Bundesregierung hat ihre Hausaufgaben gemacht, aber es liegt an den Jugendlichen, dieses Angebot auch zu nutzen", so Tancsits in Reaktion auf eine Studie des IHS im AK-Auftrag, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Die Aussage, Jugendliche könnten keine Lehre oder weiterführende Schule beginnen, sei nicht zulässig, nachdem gerade in den vergangenen fünf Jahren zusätzliche 16.000 Ausbildungsplätze an höheren Schulen geschaffen worden seien und auch Nachqualifizierungsmöglichkeiten vorhanden seien, so Tancsits in einer Aussendung. Die aktuellen Arbeitsmarktdaten zeigen laut Tancsits deutlich, dass das Programm "Jobs für You(th)", die Lehrlingsprämie, der Blum-Bonus, die Lehrstellenoffensive im öffentlichen Dienst oder das "Job Coaching" gegriffen hätten.

SPÖ-Jugendsprecherin sieht Rückschritt

Anders sieht dies SPÖ-Jugendsprecherin Elisabeth Grossmann, die auf die "Rückschritte der ÖVP-Regierung in den zentralen Bereichen Arbeitsmarkt und Bildung" verweist. Die Jugendarbeitslosigkeit sei unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel explodiert: "Fakt ist: Die Arbeitslosenquote bei den 15- bis 24-Jährigen hat sich seit dem Jahr 2000 verdoppelt, und auch am Lehrstellenmarkt gibt es keine Entlastung. Die Lehrstellenlücke geht immer weiter auf", so Grossmann in einer Aussendung.

Demgegenüber habe die SPÖ klare Konzepte auf den Tisch gelegt: So soll mit dem SPÖ-Programm für Wachstum und Beschäftigung für zusätzliche 20.000 junge Menschen eine Berufsausbildung ermöglicht werden. Teil dieses Konzepts ist die Öffnung der Berufsschulen für Lehrplatzsuchende, die keine Lehrstelle gefunden haben, sowie ein Lehrlingsfonds. Damit soll ein Lastenausgleich zwischen nicht-ausbildenden und ausbildenden Betrieben geschaffen werden. (APA)