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Foto: APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand
Wien - Der Mineralölkonzern OMV hebt die Richtpreise für Benzin um drei Cent und für Diesel um einen Cent pro Liter an. Als Grund werden "stark gestiegene Produktnotierungen in Rotterdam" genannt. Zuletzt hatte die OMV ihren Richtpreis für Benzin am 3. Mai dieses Jahres erhöht.

Kritik

Damit haben die Spritpreise in Österreich einen Rekordwert erreicht, teilte der ÖAMTC in einer Aussendung mit. Bereits im September vergangenen Jahres wurde beim Spritpreis ein "All time high" erreicht, das mit der Preiserhöhung sogar noch getoppt wurde. "Beim Preis für Superbenzin (95 Oktan) haben wir mit dem aktuellen Wert von 1,249 Euro das Vorjahres-Hoch von 1,239 überschritten", rechnete der Autofahrerclub vor.

Der ÖAMTC forderte die Regierung zum wiederholten Male auf, das Kilometergeld anzuheben und die Pendlerpauschale so wie den Verkehrsabsatzbetrag zu erhöhen, um die Autofahrer zu entlasten. Auch die ARBÖ drängt auf einen "gebotenen Ausgleich" für berufsbedingte Autofahrten.

"Der Markt funktioniert hier offenkundig nicht. Sonst könnte es nicht sein, dass die Ölpreise steigen und steigen, obwohl mehr als genug Öl vorhanden ist", betonte der ARBÖ. Gefordert seien Maßnahmen auf nationaler wie internationaler Ebene und nicht nur im Interesse der Autofahrer, sondern der gesamten Volkswirtschaft.

Durchbruch der Ein-Euro-Marke

Zu Beginn des dritten Jahrtausends schien für die österreichischen Autofahrer noch die Sonne: Ein Liter Super (95 Oktan) kostete zu Jahresbeginn 2000 gerade mal 0,867 Euro, Diesel 0,715 Euro. Ein Jahr später kostete Super 0,879 Euro, Diesel 0,774 Euro. Im Jahr 2002 gab es dann nochmals eine Verschnaufpause: Super kostete zu Jahresbeginn 0,834 Euro, Diesel 0,722 Euro. 2003 ging es mit den Preisen wieder aufwärts: Der Liter Super wurde mit 0,864 Euro verrechnet, Diesel mit 0,747 Euro, geht aus Zahlen des ÖAMTC hervor.

2004 gab es dann einen Schnitt durch die Änderung der Mineralölsteuer. Sie wurde bei Super um 0,010 bzw. 0,025 Euro erhöht, bei Diesel kletterten die Kosten um 0,020 bzw. 0,035 hoch. Super wurde aber trotzdem billiger, zu Jahresanfang lag der Preis bei 0,850 Euro. Diesel kostete 0,731 Euro je Liter. Anfang 2005 lag der Superpreis dann schon deutlich über dem Vorjahreswert. Er betrug 0,918 Euro, Diesel musste mit 0,861 Euro beglichen werden.

2005 was auch das Jahr, in dem die Spritpreise erstmals über einen Euro kletterten. Bei Super war das im April der Fall, Diesel folgte im August. In das heurige Jahr startete der Superpreis mit 1,034 Euro, der Dieselpreis mit 0,980 Euro. Am 18. Juli wurde für Super 1,159, für Diesel 1,051 Euro je Liter verrechnet.

Die aktuellen OMV-Richtpreise für Treibstoffe an Selbstbedienungstankstellen (pro Liter)

Sorte Preis in Euro
Benzin 1,204
Super 100 1,322
Super Plus 1,294
Super 1,224
Diesel 1,114

Superbenzin (95 Oktan): Billigster Preis pro Bundesland

Bundesland Preis in Euro
Burgenland 1,106
Kärnten 1,109
Niederösterreich 1,086
Oberösterreich 1,069
Salzburg 1,080
Steiermark 1,119
Tirol 1,109
Vorarlberg 1,134
Wien 1,111

Diesel: Billigster Preis pro Bundesland

Bundesland Preis in Euro
Burgenland 1,029
Kärnten 0,963
Niederösterreich 0,985
Oberösterreich 1,019
Salzburg 0,993
Steiermark 0,997
Tirol 1,009
Vorarlberg 1,018
Wien 1,001
Quelle: ÖAMTC (APA)