Das Oberste Gericht in Schweden hat am Donnerstag in Stockholm die erste Klage der europäischen Musikindustrie wegen Verbreitung illegaler Musikkopien im Internet abgewiesen. Das Gericht bestätigte damit Urteile aus erster und zweiter Instanz von Ende vergangenen Jahres. Der weltweit gegen die Musik-Piraterie per Computer agierende Branchenverband IFPI ("International Federation of the Phonographic Industry") hatte 1999 einen 18-jährigen Schweden aus Falköping angezeigt, weil dieser auf seiner Homepage zahlreiche Links zum Herunterladen von Musik im MP3-Format angegeben hatte. Wie die Stockholm Zeitung "Expressen" in ihrer Internet-Ausgabe berichtete, begründete das Oberste Gericht den Freispruch für den 18-Jährigen damit, dass dieser selbst keine Musik illegal angeboten und deshalb das Urheberrecht nicht verletzt habe. Die hinter der Klage der IFPI stehenden elf Musik-Konzerne hatten ihre Klagebegründung in der dritten und letzten Instanz dahingehend erweitert, dass neben ihnen selbst auch Komponisten und Textautoren durch die Verbreitung von Internet-Adressen zum illegalen Kopieren geschädigt würden. (APA/dpa)