Linz – Der spektakuläre Unfall bei der Flugshow „Air Challenge“ am Samstag am Wolfgang See, ist nun ein Fall für die Jusitz. „Wir ermitteln wegen des Verdachts der fahrlässigen Gemeingefährdung und des Verdachts der Umweltgefährdung“, bestätigte die Staatsanwaltschaft Wels am Dienstag. Etlichen Augenzeugen war aufgefallen, dass zum Zeitpunkt des Absturzes zahlreiche Boote auf dem See waren.

Pilot gesteht menschliches Versagen ein

Der Pilot, der mit einem Doppeldecker ins Wasser gestürzt war und sich dabei schwer verletzte, hat menschliches Versagen eingestanden. Fehleinschätzungen sowie andere nicht näher konkretisierte Faktoren seien die Ursache für seinen Absturz gewesen, zitieren die Salzburger Nachrichten den ehemaligen Kunstflug-Staatsmeister. Ende der Woche soll er aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen einen Sachverständigen beantragt, der den Unfallhergang klären soll. Das Ergebnis des Gutachtens werde mit entscheidend sein, ob Anklage gegen den 65 jährigen Bruchpiloten erhoben oder das Verfahren eingestellt werde. Dass in weiterer Folge auch gegen den Veranstalter der Flugshow ermittelt werden könnte, schloss die Staatsanwaltschaft nicht aus. Die Flugsicherungsstelle Austro Control, die Kunstfliegern individuelle Lizenzen erteilt, sichtet nun Amateurvideos und Fotos von dem Absturz sowie den geflogenen Manövern. (ker; DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19.7.2006)