Rom - Die Hitzewelle der vergangenen Tage hat den Stromverbrauch in Italien auf ein Rekordhoch getrieben. 53.000 Megawatt pro Stunde wurden am Montag im Stiefelstaat konsumiert. Dies gleicht den Rekordwerten des Sommers 2004. Grund für den hohen Stromverbrauch sind die vielen Ventilatoren und Klimaanlagen, die sich die Italiener in den vergangenen Tagen gegen die Hitze zugelegt haben und deren Dauerbetrieb die Stromnetze total überlastet.

Die Energieversorger warnten vor der Gefahr von Ausfällen. Kleinere "Blackouts" könnten sich zu jeder Zeit ereignen. Einen Stromausfall, wie jener, der am 28. September 2003 ganz Italien ins Dunkel stürzte, wurde jedoch von der italienischen Strombehörden ausgeschlossen.

Andauernde Hitzewelle

Die Wetterexperten rechnen damit, dass die Hitzewelle bis Ende der Woche andauern wird. Ärzte warnten, dass mindestens eine Million Pensionisten von den Rekordtemperaturen gefährdet seien. Wie bereits im vergangenen Jahr arbeitet das Gesundheitsministerium an einem Anti-Hitze-Plan für ältere Menschen, die in der heißen Zeit die Städte nicht verlassen können.

In der Landwirtschaft drohen nach Medienberichten Dürreschäden in Milliardenhöhe. Mindestens 180.000 Agrarbetriebe sind von der Wasserknappheit betroffen, die vor allem Norditalien belastet. In Teilen des Landes hat es seit Monaten nicht mehr geregnet, viele kleinere Flüsse drohen vorübergehend auszutrocknen. Auch der Wasserstand des Po ist ungewöhnlich niedrig. Die Meteorologen erwarten für Anfang der kommenden Woche einen leichten Temperatur-Rückgang. "Aber es wird sich nur um ein paar Grad handeln, die Tageshöchstwerte werden über 30 Grad bleiben", hieß es.(APA)