Gaza - Nach dem erneuten Einmarsch Israels in den nördlichen Gazastreifen sind am Sonntagmorgen bei Luftangriffen drei Palästinenser getötet worden. Zehn weitere wurden verletzt. Das israelische Militär erklärte, die Angriffe richteten sich gegen Terroristen und deren Infrastruktur.

Unterstützt durch Kampfhubschrauber waren israelische Panzer zuvor in der Nacht auf Ackerland in der Nähe der Stadt Beit Hanoun vorgedrungen. Von dort hatten palästinensische Extremisten in der Vergangenheit wiederholt Raketen auf Israel abgefeuert. Nach dem Einmarsch sei es zu Gefechten zwischen der Armee und kleineren Gruppen von Extremisten gekommen, hieß es in israelischen Militärkreisen.

Die Extremisten sprengten versteckte Bomben in die Luft und feuerten panzerbrechende Granaten ab. Nach palästinensischen Augenzeugenberichten schoss die Armee drei Raketen aus der Luft ab. Unter den Verletzten soll auch ein elfjähriger Bub sein. Israel hatte sich erst in der vergangenen Woche nach einer größeren Offensive aus dem nördlichen Gazastreifen zurückgezogen.

Mit den Angriffen auf das Palästinensergebiet will Israel die Freilassung eines vor drei Wochen entführten Rekruten erreichen. Israel macht die regierende Hamas für das Schicksal des verschleppten Soldaten verantwortlich. Die radikale Gruppe fordert die Freilassung Gefangener aus israelischer Haft im Austausch für das Entführungsopfer, was Israel kategorisch ablehnt. Seit Beginn der Offensive im Gazastreifen kamen etwa 85 Menschen ums Leben. (APA/Reuters)