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Foto: Archiv
Der erbitterte Kampf zwischen Musik-, Film- und Softwareindustrie und aufmüpfigen Konsumenten geht in die nächste Runde. Um ihre Anliegen besser durchsetzen zu können, haben diverse Piratengruppen und Internetaktivisten nun eine internationale Webplattform gegründet. Die Pro Piracy Lobby setzt sich länderübergreifend für das Recht auf File-Sharing und das freie Kopieren von Medien ein. Ausgangsort der Initiative ist erneut Skandinavien, das mittlerweile als Hochburg illegalen Filesharings gilt.

"The Pirate Bay"

Als Auslöser der koordinierten Aktivitäten gilt unter anderem die polizeiliche Großrazzia gegen den schwedischen Bittorrent-Tracker The Pirate Bay, die im Juni dieses Jahres für erhebliche Aufregung sorgte. Neben den besagten Bittorrent-Trackern haben sich mit Piratbyran und Piratgruppen noch weitere Piratenvereinigungen aus Norwegen, Schweden und Dänemark zusammengeschlossen. Abgerundet wird die Allianz von der schwedischen Organisation Artliberated, die sich für Künstlerrechte in Zusammenhang mit Zensurproblemen einsetzt.

Freier Zugang zum Internet

Neben der Legalisierung von Filesharing setzt sich die Piratenallianz für einen freien, unrestriktiven Zugang zum Internet sowie gegen die Zensur, Überwachung und Sabotage von Internetaktivitäten ein. "In der aktuellen Debatte um geistiges Eigentum und Piraterie sind wir zu einem wichtigen Mitspieler geworden", meint Claus Pedersen von der dänischen Piratgruppen. "Zusammen haben wir eine Basis geschaffen, die vor Kritik an den dominanten Konzernen der Medienindustrie nicht zurückschreckt", so Pedersen.

Die Plattform hofft schon bald ein weltweites Piratennetzwerk präsentieren zu können, das die Diskussion rund um Filesharing, Urheberrechte und Internetnutzung weiter vorantreibt. Unterstützung erhofft man sich dabei auch von neuen politischen Bewegungen wie der Anfang 2006 gegründeten schwedischen Piratenpartei , die mittlerweile in zahlreichen anderen Ländern ihre Nachahmer gefunden hat.(pte)