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Ex-Armeechef General Michel Aoun bietet sich Israel als "Mediator" in der Angelegenheit der entführten Soldaten an.

Foto: REUTERS/ Mohamed Azakir
Beirut - Im Libanon hat sich der pro-westliche christlich-maronitische Oppositionsführer und Ex-Armeechef General Michel Aoun, der im Februar überraschend ein Bündnis mit der schiitischen Hisbollah eingegangen war, den Israelis als "Mediator" in der Angelegenheit der entführten Soldaten angeboten. Der Führer der antisyrischen "Freien Patriotischen Bewegung" (CPL) erklärte am Freitag in Beirut, zuerst müssten die militärischen Operationen eingestellt werden.

Es sei "verständlich, wenn Israel auf einen militärischen Angriff militärisch reagiert", aber es dürfe nicht die Zivilbevölkerung und die zivilen Infrastrukturen angreifen, betonte der 71-jährige frühere Armee- und Regierungschef, der im Mai des Vorjahres nach 15-jährigem Exil in Frankreich triumphal in seine Heimat zurückgekehrt war, wie die libanesische Tageszeitung "L'Orient-le Jour" in ihrer Internetausgabe berichtet.

Vermittler gesucht

"Mit der Hisbollah kann ich direkt verhandeln, aber, um mit Israel verhandeln zu können, würde ich einen internationalen Vermittler brauchen, der mit ihnen (den Israelis) spricht", sagte der CPL-Chef, der seit Monaten Anspruch auf die Nachfolge des pro-syrischen Staatspräsidenten Emile Lahoud angemeldet hat, ohne sich der Forderung der antisyrischen Parlamentsmehrheit nach dessen Demission anzuschließen.

Aouns "Freie Patriotische Bewegung", der sich auch vormals prosyrische Christengruppen angeschlossen haben, stellt 21 Abgeordnete in dem (2005 gewählten und aus 64 Christen und 64 Muslimen zusammengesetzten) Parlament in Beirut. Die Mehrheitskoalition unter Saad Hariri hat 71 Sitze. Ihr spektakuläres Bündnis hatten CPL und Hisbollah mit der Notwendigkeit begründet, einen neuen konfessionellen Bürgerkrieg als Folge des Streits um die Mohammed-Karikaturen abzuwenden. (APA)