Finanzen & Börse
ATX: Hoffen auf die Berichtssaison
Ein Kommentar von Günther Artner und Lukas Maier aus dem Equity Weekly der Erste Bank
Der ATX konnte seine Talfahrt diese Woche nur kurz (Mittwoch) unterbrechen und
das gerade wiedererlangte Vertrauen der Investoren wurde von der Entwicklung im
Nahen Osten im Keim erstickt. Der sich zuspitzende Konflikt zwischen Israel und
dem Libanon auf der einen und die Atompolitik Koreas und des Iran auf der anderen
Seite haben den Ölpreis auf ein neues Rekordhoch getrieben (über USD 78). Diese
politischen Risiken zwingen Investoren zuerst aus den Märkten mit höherer
Risikoeinschätzung und dazu wird auch der ATX gezählt. Der ATX konnte diesem
Druck nicht standhalten und gab im Wochenverlauf rund 4% nach. Mit Ausnahme
von Mayr- Melnhof (+2,1%) und dem Flughafen Wien (+0,5%) konnte keiner der
im ATX notierenden Werte in dieser Woche Kursgewinne verzeichnen. Die
Verlierer dieser Woche waren: BWT (-8,9%), Raiffeisen Int. (-6,3%) und Böhler-
Uddeholm (-4,2%). Das derzeitig herrschende Börsenklima ist schwer einzuschätzen,
es ist aber davon auszugehen, dass wir keine Entspannung sehen, solange der
Ölpreis auf diesem Niveau verweilt. Aus diesem Grund rechnen wir aktuell eher mit
einer Seitwärtsbewegung des ATX, eventuell sogar mit weiteren Rückschlägen. Die
Berichtssaison zum Halbjahr läuft international gerade an. Wir erwarten uns für
Österreich gute Unternehmenszahlen und denken, dass diese dann im August auch
positive Impulse für den Markt bringen werden.