Wien - Wien präsentierte sich am Freitag voll im Zeitplan auf dem Weg zum selbst gesteckten Ziel von zehn Mio. Gästenächtigungen im Jahr 2010: Zum vierten Mal in Folge wurde ein touristischer Halbjahresrekord vermeldet. Von Jänner bis Juni 2006 wurden 4,2 Mio. Gästenächtigungen gezählt, ein Plus von 8,9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Noch stärker wuchsen die Umsätze der Beherbergungsbetriebe - in den ersten fünf Monaten des Jahres um 15,2 Prozent auf 143,4 Mio. Euro. Ein solches Ergebnis als "gut" zu bezeichnen grenze beinahe an "Tiefstapelei", zeigte sich Wirtschaftsstadtrat Sepp Rieder (S) in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Tourismusdirektor Karl Seitlinger stolz.

Aus derzeitiger Perspektive dürfte die für heuer angestrebte Schwelle von neun Mio. Gästenächtigungen erstmals - und das deutlicher als erwartet - überschritten werden. Im vergangenen Jahr waren 8,8 Mio. Übernachtungen gezählt worden. Ob das anvisierte Ziel von zehn Mio. im Jahr 2010 angesichts dieser Zahlen und der bevorstehenden Fußball-EM 2008 eventuell früher erreicht werden könne, wollte Rieder nicht prognostizieren: "Weder in der Karibik noch in Wien wird spekuliert."

Im laufenden Jahr sei jedenfalls die Bettenauslastung auf 54,9 Prozent (Jänner bis Juni 2005: 51,5 Prozent) gestiegen, freute sich Seitlinger. Diese Steigerung sei umso bemerkenswerter, da es zugleich einen Zuwachs an Betten in der Bundeshauptstadt gegeben habe: Deren Gesamtzahl sei um 1.061 auf 43.753 gewachsen. Eine höhere Auslastung vermeldeten dabei alle Hotelkategorien, wobei die 4-Stern-Betriebe die höchste Auslastung zu verzeichnen hatten.

Verantwortlich dafür seien unter anderem das laufende Mozartjahr und die österreichische EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr, so Seitlinger. Eine Steigerung von 11,7 Prozent gab es aus den neuen osteuropäischen EU-Ländern, der arabische Raum schlug mit plus 14 Prozent zu Buche. Der Hoffnungsmarkt China legte um 35 Prozent zu. Traditionell für die meisten Nächtigungen zeichnete aber weiterhin Deutschland verantwortlich, nämlich für 933.000, was einer Steigerung von drei Prozent entspricht. (APA)