Infos aus dem Lernzentrum
Außerdem wurde Anfang Juli der Kursabschluss für das Österreichische Sprachdiplom gefeiert. Die Zielgruppen sind seit 2006 neben lateinamerikanischen Migrantinnen auch Migrantinnen aus osteuropäischen Ländern – sofern sie Sozialhilfeempfängerinnen oder Asylwerberinnen sind. Die nächsten Sprachkurse sowie Alphabetisierungskurs beginnen im September 2006. Bei letzteren sollen vorwiegend sekundäre und funktionale Analphabetinnen eine Berücksichtigung finden. Angesprochen ist hier genau die Zielgruppe, die in herkömmlichen DaZ-Kursen zumeist "untergeht", weil die Fertigkeiten in Lesen und Schreiben nicht ausreichend vorhanden sind (Netzwerk Sprachenrechte: "Recht auf Sprachen, statt Deutsch als Pflicht").
Beratung und Betreuung für lateinamerikanische Frauen
Ein anderer Bereich, dem sich die LEFÖ-Fauen annehmen, ist die Beratung und Betreuung für lateinamerikanische Frauen, die seit der Verschärfung des Staatsbürgerschaftsgesetzes bedeutende Erschwernisse auf sich nehmen müssen: Bisher war es möglich, nach einem 3-jährigen rechtmäßigen Aufenthalt und mindestens 2 Jahren aufrechter Ehe mit einem österreichischen Staatsbürger – oder nach einem 4-jährigen rechtmäßigen Aufenthalt und mindestens einem Jahr aufrechter Ehe – selbst die Staatsbürgerschaft zu bekommen. Nach dem neuen Gesetz ist die Staatsbürgerschaft erst nach einem 6-jährigen rechtmäßigen, ununterbrochenen Aufenthalt in Österreich zu erteilen. Und: wenn dabei die Ehe seit mindestens 5 Jahren aufrecht ist, der Ehegatte österreichischer Staatsbürger ist und im gemeinsamen Haushalt lebt. Zusätzlich müssen die Ansuchenden eine Prüfung über die deutsche Sprache, die demokratische Ordnung Österreichs sowie die Geschichte Österreichs und des jeweiligen Bundeslandes ablegen. Auch für Asylberechtigte hat sich die Frist bedeutend verlängert. Bisher musste ein Hauptwohnsitz von mindestens 4 Jahren in Österreich bestehen. Nach der Novellierung sind es nun 6 Jahre. Für viele Frauen kam diese Veränderung sehr unerwartet. Ansprüche, die nach dem alten Gesetz schon bestanden, fielen weg. Anträge auf die österreichische Staatsbürgerschaft wurden teilweise von der MA61 schon Ende letzten Jahres nicht mehr angenommen, obwohl das neue Gesetz erst Mitte März 2006 in Kraft trat.
Gesundheitsprävention für Migrantinnen in der Sexarbeit
LEFÖ betreut auch Sexarbeiterinnen mit Migrationshintergrund. Mittles TAMPEP, einem aktives Interventions- und Forschungsprojekt für Präventionsarbeit im Gesundheitsbereich für migrierte Sexarbeiterinnen, arbeitet frau mit 19 Partnernorganisationen in West- und Miitel-/Osteuropäischen Ländern zusammen.
Interventionsstelle für Betroffene von Frauenhandel
LEFÖ bietet auch eine Interventionsstelle für Opfer von Frauenhandel an, was Notwohnungen mit muttersprachlicher Betreuung und Beratung, Gesundheitsberatung, psychologische und soziale Beratung, Psychotherapie und Lebensberatung ebenso einschließt wie Prozessbegleitungen für Opfer, rechtliche Vertretung oder Deutschkurse und andere Weiterbildungsangebote. Auch Rückkehrvorbereitungen werden in Zusammenarbeit mit NGOs in den Herkunftsländern und anderen Organisation getroffen. (red)