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Foto: AP/Frank Augstein
Wien - Die Hochsaison für Taucher hat begonnen. Besonders in Südseegebieten gehen viele Urlauber unter Wasser. "Dabei kommt es durch Selbstüberschätzung oder falsches Verhalten in gewissen Situationen immer wieder zu schweren Unfällen", berichtete Tauchlehrer Harald Teltschik.

Gute Tauchausbildung und Grundwissen über Marines

Oft werden vor allem im Urlaub zu viele Tauchgänge in Folge unternommen. So etwas führt zu einer hohen Stickstoffsättigung im Körper, die schlimme Konsequenzen haben kann. Wenn man dann auch noch am gleichen Tag in den Flieger steigt, seien Lähmungserscheinungen vorauszusehen, erklärte Teltschik, "Eine gute Tauchausbildung ist das Um und Auf." Der Mann muss es wissen, schließlich hat er 38 Jahre Taucherfahrung.

"Nichts anfassen!"

Übermut sowie Unsicherheiten und Unwissenheit sind die Hauptrisikofaktoren. Grundwissen über die marine Flora und Fauna und Befolgung der Regel "Nichts anfassen!" schränken das Verletzungsrisiko erheblich ein. Denn nicht der viel gefürchtete Hai, sondern die giftigen Meeresbewohner sind gefährlich.

Tauchsportvergnügen im See

"Weil das Meer noch immer der Inbegriff des Taucherlebnisses ist, sehen viele Menschen gar nicht was sie vor der Haustür haben", meinte Teltschik, der seit 1976 eine Ausbildungsstätte am Erlaufsee im Mariazellerland betreibt. Auch in einem Binnenland könne attraktives Tauchsportvergnügen stattfinden. Die Salzkammergut Seen etwa bieten eine enorme Fülle an schönen und interessanten Tauchplätzen. Aber dort herrschen andere Bedingungen als am Meer, über die man Bescheid wissen sollte.

Bei den niedrigen Temperaturen der österreichischen Seen ist das Problem von zu langem Tauchen gering. Das Risiko liegt in der Tiefe. Ab 30 Metern wird der Sport zu einer "psychischen Sache", so Teltschik. Den berüchtigten Tiefenrausch könne man mit Betrunkenheit vergleichen. Die Menschen reagieren verschieden: Manche werden euphorisch oder depressiv, andere werden verwirrt oder müde.

Gesunde Selbsteinschätzung und Respekt gegenüber der Natur

Was schon im Trockenen böse enden kann, ist im Wasser umso gefährlicher. "Ein Kollege hat auf einmal angefangen, seine Flosse auszuziehen und Seesterne einzusammeln - an der Oberfläche konnte er sich an nichts mehr erinnern. Ein anderer ist anstatt aufzutauchen, wie vereinbart, immer tiefer geschwommen", erzählte der Tauchlehrer.

Harald Teltschik empfiehlt, gemeinsam mit einer nahe stehenden Person einen Tauchkurs zu belegen. Erstens, weil man nie allein tauchen und seinem Partner vertrauen sollte, und zweitens, weil die besonderen Erlebnisse verbinden. Mit einer fundierten Ausbildung gekoppelt mit gesunder Selbsteinschätzung und Respekt gegenüber der Natur stehe einem unvergesslichem "Dahingleiten" in der Unterwasserwelt nichts mehr im Wege. (apa)