Voitsberg/Graz – Bereits zwei Menschen verstarben in der Steiermark in den vergangenen Tagen an Infektionen mit Bakterien des besonders aggressiven Salmonellen-Stamms PT 46. Zwei Pensionisten im Alter von 84 und 75 Jahren wurden mit Darmverschluss, Durchfall und Kreislaufversagen ins Landeskrankenhaus Voitsberg eingeliefert und starben dort nach einem beziehungsweise zwei Tagen.

Verseuchte Lebensmittel in Heim-Essen

Mit Sicherheit feststellen konnte man die Salmonellenvergiftung nur beim jüngeren der beiten Patienten, gab der medizinsche Leiter des LKH Voitsberg, Wolfgang Schellnegger bekannt. Man gehe aber davon aus, dass auch beim zweiten Patienten, bei dem keine Stuhlprobe untersucht wurde, Salmonellen der Grund des Todes waren. Die beiden Männer waren beide aus dem selben Pflegeheim im Bezirk Voitsberg gekommen, aber – auf Grund anderer schwerer Erkrankungen – in verschiedene Abteilungen eingeliefert worden. „Erst als bei dem ersten eine Woche nach seinem Tod die Stuhlprobe da war, wussten wir, dass Salmonellen die Todesursache waren. Der andere Patient war aber innerhalb von 24 Stunden gestorben“. Die aggressive Form Salmonella typhimurium trat in der Steiermark zum ersten Mal auf. Nach Untersuchungen der Bezirksbehörde, gehe man nun davon aus, dass ein Zulieferer dem Heim eine Speise mit Salmonellen zugestellt hatte.

Fünf weiteren Fällen aus dem Bezirk Voitsberg, die allerdings nicht aus dem Pflegeheim waren, geht es bereits wieder gut, so Schellnegger, der gegeüber dem Standard betont, dass Salmonellen nur bei „Alten, Kranken oder Kindern und Säuglingen lebensgefährlich sind“. Auch in Graz war es in den vergangenen Tagen zu Salmonellenvergiftungen in einer Schulklasse eines Gymnasiums gekommen. Die Schüler waren vermutlich durch ein Tiramisu mit den Bakterien des PT46-Stammes in Kontakt gekommen, sind aber bereits außer Gefahr. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD Printausgabe, 14.07.2006)