Hans Landauer ging nach seiner Befreiung aus dem KZ Dachau zum Polizeidienst. "Auf den ersten Blick vielleicht unverständlich", wird in der Dokumentation über ihn gesagt, und man verweist auf das, was ihm die Gestapo angetan hat: "Doch welche Institution benötigte Antifaschisten dringender als der Polizeiapparat."

Foto: ORF/Adi Mayer Film

"Der Spanienkämpfer" erzählt die Geschichte dieses nun 85-jährigen Mannes, besser gesagt, er erzählt sie selbst und integriert die Geschichte des Bürgerkrieges, in dem er schon als 16-Jähriger kämpfte, und des KZs, in dem er schließlich landete. Er war ein Junge aus Oberwaltersdorf bei Baden, durch seine Familie sozialdemokratisch geprägt. Als Ausreißer kam er in Spanien zu den Interbrigaden, landete später im französischen Auffanglager, flüchtete, wurde verhaftet, die Gestapo brachte ihn nach Wien, dann nach Dachau, wo er in einer Porzellanmanufaktur überlebte. Er erinnert an Leichenberge, zeigt Haken im Krematorium, an denen Menschen gehenkt wurden.

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Nach der Pensionierung widmete er sich der Aufarbeitung der Geschichte, die seine Jugend prägte, 20 Jahre benötigte er für sein "Lexikon der österreichischen Spanienkämpfer".

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Bei Landauer vereinen sich Biografie und Zeitgeschichte, das macht ihn zum perfekten Mittel für eine dokumentarische Rückschau, die das Einzelschicksal wie auch historische Zusammenhänge zeigen will. Eine der erfreulichen Produktionen zum Spanienkrieg-Gedenken.

Freitag, 14. Juli, 20:15 Uhr, 3sat; Samstag: Dossier im ALBUM (pum/DER STANDARD, Printausgabe, 14.7.2006)

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