Rom - Die italienische Regierung um Premierminister Romano Prodi plant einen Wechsel an der Spitze der maroden staatlichen Fluggesellschaft Alitalia. "In wenigen Tagen wird es Wechsel an der Spitze geben", teilte der Unterstaatssekraeter im italienischen Wirtschaftsministerium, Massimo Tononi, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Rom. Mit Alitalia-Boss GiancarloCimoli, der seit zwei Jahren die Fluggesellschaft steuert, soll ausgewechselt werden, da er als Sanierer gescheitert sei. Auch bei den Staatsbahnen und bei der Strassenverwaltungsgesellschaft ANAS bahnt sich ein Chefwechsel an, berichteten italienische Medien.

Die Regierung Prodi kämpft gegen die Zeit, um die Alitalia vor der Pleite zu retten. Das Sanierungsprogramm Cimolis greift nicht. Hohe Treibstoffkosten und mangelnde Wettbewerbsfähigkeit belasten die noch staatliche Fluggesellschaft.´

Möglicher Rückzug

Nicht ausgeschlossen wird, dass der Staat, der noch 49 Prozent an der Gesellschaft hält, sich komplett aus Alitalia zurückziehen und die Airline an Privatinvestoren verkaufen wird.

Gut informierten Kreisen zufolge soll es zumindest im Ausland Interessenten geben. Der Private Equity Fonds Texas Pacific Group, der sich in Italien bereits beim den Motorradproduzenten Ducati und Piaggio einkaufte, gilt als Kandidat. Zudem sollen sich die Hedge Fonds, Walter Capital und Newton Inc., die schon einen 15-prozentigen Anteil an Alitalia halten, interessieren, berichteten italienische Medien. Der italienische Staat schließt auch eine Ehe zwischen Alitalia und Air France nicht aus. (APA)