Der Kölner Verlag Neven DuMont Schauberg wird einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) zufolge größter Anteilseigner des Verlags der "Frankfurter Rundschau" (FR). Das viertgrößte deutsche Zeitungshaus, das unter anderem den "Kölner Stadtanzeiger" und die Kölner Boulevardzeitung "Express" verlegt, übernehme 50 Prozent der von der SPD-Medienholding DDVG gehaltenen Anteile, berichtet die SZ. Die Verhandlungen seien praktisch abgeschlossen, der Kaufpreis liege deutlich über 35 Mio. Euro. Der Verkauf könne noch im Juli bekannt gegeben werden.

"Wir können das weder bestätigen noch dementieren", sagte Jens Berendsen, der Geschäftsführer bei DDVG und der Frankfurter Rundschau ist. "Wir sind weiter in guten Gesprächen." Auch die Stuttgarter Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und die WAZ werden als Anwärter auf die FR gehandelt. "Holtzbrinck und die WAZ werden zu dem kolportierten Preis von 30 bis 35 Mio. Euro sicherlich nicht einsteigen", hatte es allerdings aus unternehmensnahen Kreisen geheißen.

Die DDVG hatte vor zwei Jahren 90 Prozent der Anteile am Druck- und Verlagshaus Frankfurt (DuV) übernommen, das die FR herausgibt. Damit wollte die Partei das linksliberale Traditionsblatt vor dem Aus zu bewahren. Der Alteigentümer, die Karl-Gerold-Stiftung, soll seine zehn Prozent an der Rundschau behalten, die DDVG hält künftig 40 Prozent. Im vergangenen Jahr schrieb das DuV dem Bericht zufolge noch rund zehn Mio. Euro Verlust. (APA/Reuters)