Brüssel - Die sozialdemokratischen Gewerkschafter werden nach Worten von ÖGB-Chef Rudolf Hundstorfer die SPÖ im Wahlkampf aktiv unterstützen. "Die Gewerkschafter werden für die Sozialdemokratie laufen, die Gewerkschafter werden für die sozialdemokratische Idee laufen", sagte Hundstorfer am Donnerstag in Brüssel. "Es geht nicht um den Parteivorsitzenden alleine, sondern es geht darum, welche Ideen und welche Programme sind da", sagte er in Hinblick auf SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer.

Er möchte dies nicht auf auf die Frage reduzieren 'Laufen wir für Gusenbauer?', betonte Hundstorfer. Der SPÖ-Vorsitzende sei ein Teil des Ganzen. "Wir laufen für ein Paket." Am Höhepunkt der mittlerweile beigelegten Krise zwischen der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) Ende Juni hatte Hundstorfer erklärt, die Motivation der Gewerkschaftsmitglieder, sich für die SPÖ im Wahlkampf zu engagieren sei "eine geringe".

SPÖ als stärkste Partei

Bei den Wahlen werde die SPÖ "besser aussteigen als derzeit geredet wird", zeigte Hundstorfer in seiner Eigenschaft als sozialdemokratischer Funktionär überzeugt. Die SPÖ könne aus den Wahlen als stärkste Partei hervorgehen, obwohl die Umfragen derzeit "alles andere als erfreulich" seien. Dies sei keine Utopie. Persönlich sei er froh, dass am 1. Oktober gewählt werde. Ein langer Wahlkampf "hätte dem Land nicht gut getan", sagte Hundstorfer.

Hundstorfer absolvierte in Brüssel seinen ersten Besuch als geschäftsführender ÖGB-Obmann. Er traf unter anderem mit EU-Abgeordneten und Vertretern des Europäischen Gewerkschaftsbunds zu Gesprächen über die Arbeitszeitrichtlinie, die Dienstleistungsrichtlinie und die Daseinsvorsorge zusammen. Von den aktuellen Sparzwängen des ÖGB werde die Präsenz des Gewerkschaftsundes in Brüssel nicht betroffen sein, versicherte der ÖGB-Obmann. (APA)