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Foto: EPA/Pavlicek
Salzburg - Knapp ein Jahr nach dem Konkurs des Halleiner Modelleisenbahn-Herstellers Roco expandiert das riesige deutsche Elektronikunternehmen Bosch an seinem Standort Salzburg, verdoppelt nahezu seine Fläche und siedelt mit einem Bereich nach Hallein-Rif. Seit den 80er Jahren hat Bosch in Hallein seinen Mitarbeiterstand verdoppelt. Von Jänner 2001 bis Jänner 2006 sei das Werk im Tenngau um rund 350 auf mehr als 1.100 Mitarbeiter gewachsen, von Mai 2005 bis Mai 2006 wurden 186 neue Mitarbeiter eingestellt, darunter auch rund 30 ehemalige Beschäftigte von Roco, stellte AK-Präsident Siegfried Pichler am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Hallein fest.

"Bei diesen Zahlen kann man getrost von einer Erfolgsgeschichte sprechen. Sie bestätigen auch eindrucksvoll unsere erst kürzlich präsentierte Studie über die Rolle der Großbetriebe als Beschäftigungsmotoren in diesem Bundesland", sagte Pichler. Im Zeitraum von fünf Jahren entstanden im Tennengau 593 neue Arbeitsplätze - alleine rund 350 davon bei Bosch.

Positive Entwicklungen

Neben den bitteren Momenten für den Arbeitsmarkt in dem Bezirk - von Solvay, über Stefanitsch, Blendax, über Milupa bis hin zu Roco - gab und gibt es auch sehr positive Entwicklungen in der Region: Fast ein Jahr nach der Roco-Insolvenz vergrößert die Firma Bosch ihren Standort in Hallein flächenmäßig fast um das Doppelte.

Die Übersiedlung des Bereichs Abgasnachbehandlung (Denox) in das ehemalige Roco-Modellbahnen-Werk Rif läuft. Und sollte La Redoute absiedeln, wird Bosch in das Gebäude des Modeversenders in Hallein einziehen.

"Bosch hat den Standort in Hallein zum weltweiten Kompetenzzentrum im Großdiesel-Bereich ausgebaut. Damit verbunden war ein enormer Zuwachs an Arbeitsplätzen. Vor allem Facharbeiter sind sehr gefragt. Ich bin froh, dass wir einige ehemalige Roco-Mitarbeiter aufnehmen konnten", sagte Erwin Hillinger, Betriebsratsvorsitzender der Arbeiter bei Bosch.

Neue Arbeitsplätze

Von Jänner 2001 bis Jänner 2006 sind im Tennengau 593 neue Arbeitsplätze entstanden. Das ist ein Plus von 3,8 Prozent und weniger als im landesweiten Schnitt (plus 4,5 Prozent). Der Tennengau entwickelte sich damit schwächer als der Pongau (plus 9,7 Prozent), der Pinzgau (plus 9 Prozent), der Flachgau (plus 8,8 Prozent) und auch der Lungau (plus 5 Prozent). Nur die Stadt Salzburg (minus 0,3 Prozent) lag bei der Beschäftigungsentwicklung hinter dem Tennengau.

"Mit Stichtag Juli 2005 lag die Beschäftigungsentwicklung in fünf Jahren noch über dem Landesschnitt. Nicht zuletzt durch die Vorkommnisse bei Roco hat sich der Arbeitsmarkt im Bezirk letztendlich schwach und unter dem Landesschnitt entwickelt", so Pichler. (APA)