gendernow: Studie über Chancengleichheit im Pflegebereich
90 Prozent des Pflegepersonals in den Heimen Niederösterreichs weiblich, Chefetage zu 94 Prozent in Männerhänden
Redaktion
,
St. Pölten - "gendernow", die regionale Koordinationsstelle
des NÖ Beschäftigungspaktes zur Umsetzung von gender mainstreaming in
Niederösterreich, widmet sich derzeit dem Thema Pflegepersonal und
Chancengleichheit. Hintergrund dafür ist die Tatsache, dass mehr als
90 Prozent des Pflegepersonals in niederösterreichischen Heimen
weiblichen Geschlechts sind und es sich in der Chefetage genau
umgekehrt verhält: Hier sind mit 94 Prozent die Führungspositionen
fest in männlicher Hand. Wo die Gründe für dieses Ungleichgewicht
liegen, wird von "gendernow" seit Jänner dieses Jahres untersucht.
Konkrete Maßnahmen-Empfehlungen erstellen
Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen im Herbst vorliegen. Die
entsprechende Studie stellt erstmals die aktuelle Situation in
Niederösterreich dar; aus ihr sollen konkrete Maßnahmen-Empfehlungen
abgeleitet werden, die dann auch in einer Broschüre veröffentlicht
werden. Die Broschüre richtet sich an Verwaltungs- und Führungskräfte
im Pflegebereich.
"Chancen in der Aufgabenverteilung"
Um die Qualität in der
Pflege und Betreuung weiterhin gewährleisten können, bedürfe
es zufriedener MitarbeiterInnen, so Landesrätin Petra
Bohuslav: "Unser Ziel ist daher nicht eine
Gleichheit der Ergebnisse, sondern vielmehr eine Gleichheit der
Chancen in der Aufgabenverteilung."
Im Rahmen der Untersuchung wird etwa der Frage nachgegangen, ob
der Anteil der männlichen Beschäftigten in den letzten fünf Jahren
größer geworden ist. Weiters wird untersucht, wie die
Aufgabenverteilung im täglichen Berufsalltag aussieht, wer die
besseren Aufstiegschancen hat und wie leitende Positionen besetzt
werden. Dazu werden umfassend Daten erhoben und aufgearbeitet, zum
anderen sollen persönliche Interviews, die die Mitarbeiterinnen von
"gendernow" mit dem Pflegepersonal aller hierarchischen Ebenen
führen, neue Erkenntnisse bringen. Untersucht werden Motivation und
Karrierewege der Beschäftigten sowie die Vereinbarkeit von Arbeit und
Privatleben. Die GesprächspartnerInnen sind in Pflegeheimen und in
der mobilen Pflege beschäftigt bzw. kommen aus Schulen der
Gesundheits- und Krankenpflege. (red)
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