Auf Bertolt Brecht bezieht sich sein blau-weißer Landsmann Lea-Won ganz explizit, und genau einen Monat vor Brechts 50. Todestag tritt der junge Rapper in Innsbruck ans Mic. Anlass ist ein anderer: Der Kulturverein Grauzone startet seine vierwöchige intervention gastgarten, ausgesprochen "inga". Die in/ga schafft ein Feld im öffentlichen Raum, das sich Kommerz und Konsum nicht andient - anvisiert, aber momentan noch in Schwebe, ist der Bereich der Innpromenade hinter der Uni. Wo auch immer: Geboten wird ein starkes Programm, das Politisierung und Party verschränkt, und HipHop-Partisan Lea-Won ist da ein stärkender Beginn: Der Stänkerer mit den spitzen Lyrics greift nicht nur klassische linke Themen, sondern auch non-temporäre Problemzonen wie Mackertum/Sexismus auf. Und an. Und drückt auch bei der eigenen Branche kein Auge zu. Große Ohren machen! (pen/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12. 7. 6. 2006)