Das Interesse an mobiler Mediennutzung in Deutschland nimmt stark zu. Dies hat eine ARD/ZDF-Online Studie bestätigt. Die repräsentative Umfrage bei 1.820 Erwachsenen ist zum Ergebnis gekommen, dass 34 Prozent der Onliner über die Möglichkeit via Laptop und Handy ins Netz zu gehen verfügen und 44 Prozent der Internet-Nutzer starkes Interesse am mobilen Fernsehen bekunden, wobei das Notebook vor dem Handy und dem Personal Digital Assistant (PDA) als präferiertes mobiles TV-Gerät gilt. Davon planen 16 Prozent den mobilen Empfang. Eine Marktanalyse von TNS Infratest und Theron Business Consulting von Mitte Juni 2006 ist ebenfalls zu ähnlichem Ergebnis gekommen. Demnach sei das Interesse der Mobilfunknutzer am Unterwegs-Fernsehen von zehn Prozent auf 15 Prozent gestiegen.

Laut Maritherese Paul, Presseprecherin von Hutchinson Drei in Österreich, wird das Multimedia-Angebot in Österreich sehr stark angenommen. MobileTV mit Euronews, ORF1, ORF2 oder sämtliche aktuelle Sportergebnisse, wie zum Beispiel die WM 2006, seien mittlerweile für viele User unverzichtbar geworden. "Endgeräte mit entsprechenden Displays und bester Übertragungsqualität in einem guten Preis-Leistungsverhältnis sind wesentlich für den Erfolg des MobilTVs", so die Pressesprecherin im pressetext-Interview. Laut ihren Angaben könnten die leistungs- und auflösungsstarken Handys auch nicht mehr als Hemmschwelle für das MobilTV bezeichnet werden.

Daniela Eisenhuth-Winnicki, Pressesprecherin von mobilkom austria, bezeichnet das MobilTV als sinnvolle Ergänzung des klassischen TV, hauptsächlich für solche Menschen, die ständig unterwegs sind und trotzdem Fernsehinhalte nutzen möchten. "Allein während der Fußball-WM 2006 haben sich die durchschnittlichen Aufrufe von ORF1 verdreifacht. Spitzenzeiten waren die Elfmeterschießen und das Finale", so Winnicki im Gespräch mit pressetext.

Markus Schächter, Vorsitzender der ARD/ZDF-Medienkommission und Intendant des ZDF, betont das Zusammenwachsen der neuen digitalen Nutzungsformen und Vertriebswege der Medienmärkte. "Technische Konvergenz, Breitband-TV auch über das Internet, Individualisierung von Nachfrage und Angebot, Mobilität und Zeitunabhängigkeit werden die Seh- und Nutzungsgewohnheiten der Zuschauer stark ändern. Dadurch wird auch die Bedeutung eines unabhängigen, in Breite, Vielfalt und Tiefe eines zuverlässig öffentlich-rechtlichen Programms, der ohne Zusatzkosten für alle sendet, noch wichtiger als bisher", so der ZDF-Intendant. (pte)