Turbodieselmotoren verwöhnen uns mit einem so hohen Drehmoment, dass viele Benzinmotoren dagegen einen lahmen Eindruck vermitteln.

Ausweg: Auch Benzinmotoren werden immer öfter mit einem Turbolader versehen, um vor allem im unteren Drehzahlbereich das Drehmoment kräftig anzuheben. Der Haken dabei: Während der Turbolader beim Diesel den Wirkungsgrad erhöht, verringert er sich beim Benziner, weil die Verdichtung zurückgenommen werden muss, damit das Benzin sich nicht selbst entzündet.

Kein Mehrverbrauch

Folge: Höherer Verbrauch. Durch ausgeklügelte elektronische Klopfregelung ist es aber mittlerweile möglich, eine Verdichtung fast so hoch wie bei einem Sauger zu verwirklichen. Damit: Kein Mehrverbrauch mehr.

Auch BMW versteift sich nicht mehr auf sein Hochdrehzahlkonzept, sondern bietet nun einen aufgeladenen Benzinmotor an, mit zwei kleinen Turboladern, die durch geringe Trägheit sehr früh ansprechen. Anders als beim Diesel des 535d handelt es sich hier um keine Registeraufladung mit einem kleinen und einem großen Turbo.

Kräftespiel

Der Benziner braucht die Unterstützung des Turboladers im unteren Drehzahlbereich, bei hohen Drehzahlen bringt er ohnehin genug Leistung. Der Diesel hingegen muss mit steigender Drehzahl immer mehr beatmet werden. (Rudolf Skarics, AUTOMOBIL, 7.7.2006)