Zu Besuch bei Familie Douglass: Die Villa Falkenhorst ist Museum und Veranstaltungsort

Foto: Villa Falkenhorst
Thüringen - Aus einem Herrenhaus wurde ein Ort der Begegnung. Die Vorgeschichte: John Douglass, vor der wirtschaftlichen Misere aus Schottland geflüchtet, baute ins Bauerndorf Thüringen bei Bludenz eine Textilfabrik. Ganz in der Nähe seiner "privil. k. k. Spinnerey und Weberey"ließ er 1837 ein stattliches Wohnhaus errichten. Die "Villa Falkenhorst"wurde zum Treffpunkt von Künstlern und Intellektuellen. Nachdem der Glanz des Textiladels Ende des 20. Jahrhunderts in der Pleite geendet hatte, verfiel die Villa in den Dornröschenschlaf. Die Gemeinde kaufte die Villa, die Architekten Helmut Kuess und Robert Fabach renovierten mit Fingerspitzengefühl. "Kein Museum"soll die Villa sein, sagt Helmut Gerster, Obmann des Trägervereins, "sondern Impulse für die dörfliche Gemeinschaft geben". Erzählt wird ein Stück Industriegeschichte und eine Dynastiegeschichte, die regionale Heimatkunde, Alpin- und Jagdforschung initiierte und mit Grete Gulbransson und Norman Douglas beachtete Schriftsteller hervorbrachte. (jub/ DER STANDARD, Printausgabe, 11.7.2006)