Tanz ist und erzeugt kein Produkt, das sich konservieren und sammeln oder versteigern lässt. Vor diesem Anti-Ding verharrt die Kunstwirtschaft etwas ratlos. Natürlich nicht ganz, denn alles wird zur Ware, sobald es in Umlauf gerät - sogar wenn es gratis ist. Auch den Tanz gibt es nicht umsonst, das wissen Eintrittskartenkäufer gut. In der Produktion allerdings ist er oft wesentlich weniger aufwändig als etwa das Theater. So erscheint er flexibler, auch als Träger von Diskursen.
Echte Billigpreise!
Wer heute choreografiert, organisiert nicht nur Körper in der Zeit (und im Raum), sondern auch Wissen um das, was den Körper umgibt und bedingt. Michikazu Matsune und David Subal entstammen zwei Hochburgen des Kapitals, Japan und Europa, und sie haben sich in Wien an der Kippe zwischen Ost und West getroffen, um in ihrem Projekt store einen Grenzstreifen der Choreografie zu bewirtschaften: die Organisation eines fiktiven Kunstbusiness.
Für ImPulsTanz eröffnen Matsune/Subal nach verschiedenen anderen Stationen, zuletzt während der Sommerszene 06 in Salzburg, eine weitere temporäre Filiale ihres Ladens, in dem das Geschäftliche zum Kunstinhalt wird. Die beiden Tänzer und Choreografen verkaufen in ihrem Laden Mikroperformances, Aktionen und Tableaux vivants zu unschlagbaren Preisen. Kaufen Sie aus dem Angebot etwa eine Franz-West-Kopie um € 4,90 oder eine Andy-Warhol-Kopie um € 3,90!