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Ohne Reform des UN-Sicherheitsrats ist die UNO-Reform für Generalsekretär Kofi Annan "unvollständig".

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Hamburg - UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat sich nachdrücklich für eine Reform des Weltsicherheitsrates ausgesprochen. "Ich glaube immer noch sehr stark daran, dass wir eine Reform des Sicherheitsrates benötigen, und ich habe immer wieder gesagt, dass ohne dies keine Reform der UNO vollständig ist", sagte Annan dem in Bonn erscheinenden "General-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). Der Mangel an Reform erkläre zum Teil, warum es heute Spannungen in der Organisation gebe.

"Die Welt hat sich seit 1945 verändert, und die UN müssen sich anpassen", sagte Annan. "Viele Mitgliedstaaten sind der Ansicht, dass unsere Führungsstruktur anachronistisch ist. Wir können nicht weiterhin eine Situation haben, in der es so scheint, als ob nur fünf Mitgliedstaaten die Hauptgewalt in den UN kontrollieren", sagte Annan mit Blick auf die fünf Nuklearmächte USA, Russland, Großbritannien, Frankreich und China, die mit ihrem Veto-Recht alle ihnen nicht genehmen Beschlussentwürfe im Sicherheitsrat zu Fall bringen können.

Auf die Frage, wie er das Bemühen Deutschlands um einen Sitz im Sicherheitsrat bewerte, reagierte Annan ausweichend. Dies könne nur Teil eines "umfassenderen Reformprozesses" des Gremiums und der Vereinten Nationen als Ganzes sein. Annan sagte, er wäre erfreut, wenn nach Ablauf seiner Amtszeit Ende des Jahres eine Frau an die Spitze der UNO käme: "Ich muss gestehen, dass ich persönlich erfreut wäre, wenn nach 60 Jahren Existenz der UNO eine Frau Generalsekretärin würde." (APA/dpa)