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US-ForscherInnen: Bei Frauen mit Essstörungen gibt Drogenmissbrauch Anlass zur Sorge.
Foto: APA/Artinger
New York - Eine neu veröffentlichte Studie deutet darauf hin, dass Frauen mit Essstörungen vermehrt Amphetamin (häufig als Speed oder Pepp bezeichnet), Kokain und andere verbotene Drogen zu sich nehmen. "Bei Frauen mit Essstörungen gibt Drogenmissbrauch Anlass zur Sorge und sollte während des Behandlungsprozesses routinemäßig überwacht werden", heißt das Studienergebnis der ForscherInnen aus Boston und Iowa City (USA). Ihre Erkenntnisse wurden in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals "International Journal of Eating Disorders" publiziert.

Für die Studie hatten die WissenschafterInnen 136 Frauen mit Magersucht (Anorexia nervosa) und 110 Frauen mit Bulimie (Bulimia nervosa) befragt. Die Studienteilnehmerinnen wurden alle sechs bis zwölf Monate über einen Zeitraum von rund neun Jahren hinsichtlich eines möglichen Drogenmissbrauchs bewertet.

Ergebnisse

Bei 42 Patientinnen (17 Prozent) wurde Drogenmissbrauch festgestellt. 19 dieser Frauen begannen während der Studie mit dem Drogenmissbrauch. "Auch wenn die absoluten Zahlen klein sind, legen die Daten nahe, dass sich das Risiko für Drogenmissbrauch bei Frauen mit Essstörungen mit der Zeit erhöht und ein anhaltender Bestandteil der Bewertung für diese Patientinnen sein sollte", so die ForscherInnen um David B. Herzog vom Massachusetts General Hospital in Boston.

Von den 19 Frauen, deren Drogenmissbrauch während der Studie begann, hatten zwölf Patientinnen (63,2 Prozent) schwere depressive Verstimmungen. Bei sechs Frauen (31,6 Prozent) wurde Hypomanie (eine abgeschwächte Form der Manie) diagnostiziert. Bei jenen Frauen, bei welchen sich Essstörung und Drogenmissbrauch summierten, waren Stimmungsstörungen wahrscheinlicher - eine Feststellung, die frühere Studien bestätige, welche Stimmungsstörungen, Essstörungen und den Missbrauch von Substanzen verknüpft hatten, so das Studienteam. (red)