Marcinkiewicz folgte mit seinem Rücktritt dem Wunsch Jaroslaw Kaczynskis, der als Vorsitzender der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) selbst die Regierung leiten will. Es sei eine "natürliche Situation", dass der Chef der stärksten Partei auch Ministerpräsident sei, sagte Kaczynski am Samstag. Nach dem Wahlsieg im vergangenen September hatte er zunächst auf das Amt verzichtet, um die Chancen seines Bruders bei den Präsidentenwahlen nicht zu gefährden.
Polen
Neuer Chef fürs Finanzministerium
Vize-Finanzminister Kluza wird Ressortleiter
Warschau - Der neue polnische Ministerpräsident
Jaroslaw Kaczynski beginnt sein Amt mit einer kleinen
Kabinettsreform. Das Finanzministerium werde künftig Stanislaw Kluza
leiten, kündigte Kaczynski am Sonntagabend vor Journalisten in
Warschau an. Kluza war bisher Vizeminister und löst den erst seit gut
zwei Wochen amtierenden Pawel Wojciechowski ab. Kaczynski legt als
Nachfolger des zurückgetretenen Kazimierz Marcinkiewicz am Montag den
Amtseid vor seinem Zwillingsbruder, Staatspräsident Lech Kaczynski,
ab.
An den Finanzmärkten sorgte der angekündigte Wechsel für
Unbehagen. "Wir haben nun im Grundsatz ein Regierung von
Nationalisten und Menschen mit einer äußerst provinziellen Sicht auf
die Dinge. Das sind nochmals schlechte Nachrichten nach den ohnehin
schon schlechten Neuigkeiten aus Polen", sagte Lars Christensen,
Experte für Zentraleuropa bei der Danske Bank. (APA/dpa/Reuters)