Gehrer habe nachhaltig positiv zum Aufschwung des Bildungswesens beigetragen, betonte Schüssel und verwies etwa auf die ausgebaute Autonomie der Schulen oder auf die "Lösung des Uni-Zugangs bei den Medizinern". Selbstverständlich habe aber niemand eine Garantie, dem nächsten Regierungsteam anzugehören. Zuerst müsse gewählt werden, falls die ÖVP nach der Wahl aber die Regierung bilden und gleich viele Minister wie jetzt stellen könne, "dann ist Gehrer dabei".
"Das wissen Sie"
Beim Thema Wahltermin ließ sich Schüssel weiter nicht in die Karten blicken. "Im Herbst wird gewählt, das wissen Sie. Ich war immer der Meinung, man sollte die Legislaturperiode auslaufen lassen, das ist aber Sache des Parlaments", sagte der Bundeskanzler.
Auf andere Parteien angesprochen, warnte Schüssel davor, das BZÖ frühzeitig abzuschreiben. "Seit Peter Westenthaler das Ruder übernommen hat, hat sich das Bündnis konsolidiert", befand der Bundeskanzler. Hans-Peter Martin schloss Schüssel als potenziellen Koalitionspartner für die ÖVP aus. "Martin ist ein klassischer Linker und kommt als Regierungspartner nicht in Frage. Im EU-Parlament ist er nur dadurch aufgefallen, dass er gegen alles und jedes ist", sagte Schüssel. Die ÖVP trete aber nicht im Doppel- oder Triple-Pack an, "sondern eben als ÖVP". Überdies war sich Schüssel sicher, "dass Rot-Grün kommt, falls sich Rot-Grün ausgeht".