Wien - So wie es derzeit ausschaut, dürfte Eco Business Immobilien mit dem Plan, die finanziell angeschlagene SEG zu übernehmen, erfolglos sein. Der ECO-Aufsichtsrat hat jedenfalls die ursprünglich angedachte Übernahme zu vier Euro je Aktie abgelehnt, weil diesen Preis die Due-Dilligence-Prüfung nicht rechtfertigen würde. Hingegen bekam ECO-Chef Friedrich Scheck das O. K. ein Übernahmeangebot für 50 Prozent plus einer Aktie zum Preis von 1,69 bis zwei Euro zu machen.

Für ein Übernahmeangebot hat Scheck lediglich bis 14. Juli Zeit, so die Vorgabe der Übernahmekommission. In der nächsten Woche will Scheck nun mit dem Vorstand der SEG über die geänderten Bedingungen sprechen und hofft, dass dieser das Angebot positiv bewertet. Sollte das nicht der Fall sein, sei mit einer feindlichen Übernahmeversuch zu rechnen, heißt es.

Kredit per Ende Juli fällig

Der Anwalt Kurt Berger, seit wenigen Wochen SEG-Aufsichtsratspräsident, sieht die Situation gelassen: "Mein Ziel ist es, kurzfristig den Fortbestand der SEG zu sichern und mit den Banken zu einer Einigung zu kommen." Wie berichtet hat die Bank Austria zu Jahresbeginn einen Kredit über 13 Mio. Euro per Ende Juli fällig gestellt.

Bis Mitte 2007 will Berger "einen Partner für die SEG finden, der das zahlt, was die Gesellschaft wert ist". Der Aufsichtsratschef hält einen Net Asset Value (Immobilienvermögen plus stille Reserven minus Schulden) zwischen fünf und sechs Euro für gerechtfertigt. Das Problem der SEG, die 2005 einen Verlust von 5,5 Mio. Euro schrieb, sei, ihre nicht-fristenkonforme Finanzierung, so Berger zum STANDARD. In den 14 Tagen will er gemeinsam mit den Banken eine Umfinanzierung erreichen.

Der SEG-Kurs sank am Mittwoch von 3,52 auf 2,11 Euro, am Donnerstag stieg er wieder auf 3,20 Euro und am Freitag sank der Kurs um 0,6 Prozent auf 3,18 Euro. (Claudia Ruff, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8./9.7.2006)