Karmasin sagte, die "Dissonanzen" zwischen SPÖ und FSG ließen sich durch "solche kurzfristigen Maßnahmen" wie den jüngsten Schulterschluss nicht aus der Welt schaffen. "Die Leute sind verunsichert, man weiß nicht, was noch kommt". Die "fürchterliche Seite" beginne erst jetzt, wenn sich die Gerichte mit der Causa BAWAG-ÖGB befassten. Und dabei werde die SPÖ in diesem Kontext immer wieder erwähnt, "das wird auf jeden Fall immer wieder aufgewärmt".
"Wunsch der Vater des Gedankens"
Auch Pfarrhofer sieht kurzfristig keine positiven Auswirkungen für die SPÖ nach dem Schulterschluss mit den Gewerkschaftern. "Da ist der Wunsch der Vater des Gedankens". Angesichts der jüngsten Vorfälle dürfte die Motivation für die Funktionäre nicht sehr groß sein, für die Partei zu laufen. Ob der Friedensschluss von Dauer ist? - Pfarrhofer: "Es ist natürlich denkbar, dass das wieder auseinander bricht. Wer hätte denn vorausgesehen, was alles in den letzten Wochen passiert ist".
Was die Stabilität betrifft, die Parteien bzw. ihre Spitzenleute ausstrahlen, sind Karmasin und Pfarrhofer in der Analyse ebenfalls weitgehend einig. Die ÖVP biete ein Bild der Geschlossenheit, auch die Grünen. Erst dann folgten SPÖ sowie FPÖ und BZÖ.
OGM: "Beste Karten für ÖVP"
Peter Hajek vom OGM-Institut erklärte gegenüber der APA, der SPÖ-FSG-Schulterschluss erhöhe die Wahlchancen der Sozialdemokraten "in der Minute nicht". Die "besten Karten hat die ÖVP" für die kommenden Nationalratswahlen.