Salzburg - Der Energydrinkhersteller "Dark Dog" mit Sitz in Salzburg ist in große Schwierigkeiten geraten. Ein Großgläubiger hat den Staatsanwalt eingeschaltet, melden die Salzburger Nachrichten (SN) in ihrer Ausgabe am Freitag. Am Salzburger werde wahrscheinlich am Montag der Konkurs eröffnet, bestätigte Monika Müller vom AKV auf Anfrage der APA.

Seit geraumer Zeit habe Dark Dog Sozialversicherungsbeiträge schleppend bis gar nicht bezahlt. Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) habe Dark Dog zuletzt ein hohes Risiko (Rating 5,21) attestiert, heißt es in den "SN". In der Bilanz von 2004 - die von 2005 liegt noch nicht vor - werde ein negatives Eigenkapital von 4,23 Mio. Euro ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten betragen demnach 5,8 Mio. Euro.

Heliodor Loidl, Sprecher und für die Umstrukturierung bei Dark Dog zuständig, bestätigt einen Strafantrag: "Von Raiffeisen." Der Hauptvorwurf laute auf Betrug, es gehe um 250.000 Euro. "Aber wir werden alles widerlegen. Die Bank versucht, sich die Marke unter den Nagel zu reißen. Man schädigt unseren Ruf", wird Loidl in den "SN" zitiert.

Turbulenzen in Salzburg

Die 1995 in Salzburg gegründete Firma Dark Dog gehört seit Februar einer Comsport Marketing S. L. mit Sitz in Barcelona. Zuvor war Günther Ballweber Gesellschafter. Laut Loidl ist dieser bei Comsport der Chef. Dem früheren Geschäftsführer in Österreich, Günther Radwanovsky, folgte im Dezember des Vorjahres Melanie Russek als Geschäftsführerin nach. Sie hat ihren Hauptwohnsitz an derselben Adresse wie die Comsport, nämlich in Barcelona, so die "SN". Die Dark Dog GmbH habe 2004 einen Umsatz von 14 Mio. Euro gemacht. In Salzburg gibt es sieben Mitarbeiter.

Weil die Getränkefirma in Turbulenzen ist, zittert auch die Stadt Salzburg um 560.000 Euro. Denn Dark Dog hat für eine Jugendfreizeithalle, die in Konkurs gegangen ist, eine Haftung übernommen. (APA)