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Der iranische Chefunterhändler Ali Larijani und der EU-Außenbeauftragte Javier Solana trafen am Donnerstagabend zu Gesprächen zusammen. Laut einem US-Diplomaten angeblich ohne Ergebnis.

Foto: APA/EPA/Eric Lalmand
Brüssel - Die Europäische Union rechnet am Dienstag mit einer ersten substanziellen Antwort des Iran auf das internationale Angebot im Atom-Streit. Eine Sprecherin von EU-Außenvertreter Javier Solana sagte am Freitag in Brüssel, ein Gespräch Solanas mit dem iranischen Chefunterhändler Ali Larijani am Donnerstagabend sei ein guter Anfang gewesen.

Die EU rechne nun mit einem positiven Treffen am Dienstag. Dann kommen Larijani und Solana erneut zusammen. "Wir erwarten, dass sie (dann) in der Lage sein werden, uns eine substanzielle Antwort zu geben", sagte Solanas Sprecherin.

Solana wollte dabei das Anfang Juni vorgestellte Angebotspaket der Veto-Mächte im UN-Sicherheitsrat sowie Deutschlands erläutern. Unmittelbar nach Ende des Gesprächs begab sich Larijani zum Flughafen, um nach Madrid weiterzufliegen.

Gespräche mit Zapatero

Dort traf er am Freitag den spanischen Regierungschef Jose Luis Rodriguez Zapatero. Von Seiten Teherans hieß es, dass es sich um einen "Höflichkeitsbesuch" Larijanis in Spanien handle. Zum Abschluss wollte der Chef des Nationalen Sicherheitsrates des Iran eine Pressekonferenz geben (17.30 Uhr MESZ). Anschließend wird Larijani in die Schweizer Hauptstadt Bern weiterreisen.

Larijni wird nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur IRNA von einer Delegation begleitet, der zwei Vizeaußenminister und der Stellvertretende Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates, Javad Vaiedi, angehörten. Vaiedi hatte sich am 22. Juni auf Einladung der FPÖ in Wien aufgehalten und einen Vortrag über das iranische Atomprogramm gehalten.

Larijani: "Diskussionen" erst ab Dienstag

Vor seinem Treffen mit Solana hatte Larijani bereits gesagt, die "Diskussionen" begönnen erst am kommenden Dienstag, wenn die iranische Delegation erneut mit Solana sowie Vertretern der Veto-Mächte im UNO-Sicherheitsrat sowie Deutschlands zusammenkommen wollen. Sein Land nehme die Verhandlungen mit der internationalen Gemeinschaft "ernst", fügte Larijani hinzu. Zuvor hatte ein Vertreter der iranischen Führung bereits betont, dass es weder bei dem Treffen am Donnerstag noch bei der für Dienstag geplanten zweiten Zusammenkunft eine Antwort auf das Angebot des Westens geben werde.

US-Vertreter: Iran gab keine konkrete Antwort

Der Iran ist einem US-Regierungsvertreter zufolge nicht näher auf das Angebotspaket des Westens eingegangen. Der iranische Chef-Unterhändler Ali Larijani habe bei dem Treffen mit EU-Chefdiplomat Javier Solana keine konkrete Antwort dazu abgegeben, berichtete der Vertreter am Donnerstag in einer E-Mail an Journalisten. US-Außenministerin Condoleezza Rice habe sich bei Solana unmittelbar nach dem Gespräch nach Details erkundigt. (APA/Reuters/Red)