Berlin - Die deutsche Bundeswehr hat der Demokratischen Republik Kongo Unterstützung auch nach Ende der EU-Mission zugesagt. Er habe mit seinem kongolesischen Kollegen vereinbart, "dass wir bei der Ausbildung und gegebenenfalls mit Ausrüstung Unterstützung leisten", sagte der deutsche Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe). "Im Wesentlichen könnte die Ausbildung aber in Deutschland stattfinden", fügte Jung unter Verweis auf die Führungsakademie der Bundeswehr hinzu. Der deutsche Generalinspekteur und sein kongolesischer Kollege würden sich nun zusammensetzen und Art und Weise einer möglichen Hilfe klären.

Jung bekräftigte, dass Deutschland ein eigenes Interesse habe, dass das Land bald auf eigenen Füßen stehen und die UNO-Mission MONUC verkleinert werden könne. "Man sollte nicht vergessen, dass Deutschland MONUC mit rund 90 Millionen Euro pro Jahr mitfinanziert."

"Keine Ausrüstungsmängel"

Zugleich wies der Minister Klagen über Ausrüstungsmängel zurück. "Unsere Soldaten bekommen das für den jeweiligen Einsatz erforderliche und erprobte Material. Ich konnte mich selbst vor Ort überzeugen, dass die Ausrüstung sehr gut ist", betonte Jung. "Wenn ein Soldat beklagt, dass er den Sommerschlafsack oder die Sonnenbrille erst kurz vor dem Einsatz erhält, dann kann ich nur sagen: Falls dies unser Problem beim Kongo-Einsatz ist, werden wir es lösen." Es gebe immer wieder in Einzelfällen Kritik an Ausrüstungsgegenständen. Die Soldaten seien aber alle umfassend und zweckmäßig ausgestattet.

Deutschland ist an der EUFOR-Mission zur Absicherung der demokratischen Wahlen im Kongo mit 780 Soldaten beteiligt. Davon sollen in den kommenden Wochen 500 Soldaten in Gabun stationiert werden und 280 im Kongo selbst. Bisher sind Voraustrupps in der gabunesischen Hauptstadt Libreville und in Kinshasa, der Hauptstadt des Kongo, eingetroffen. Das Hauptkontingent soll ab dem 10. Juli folgen. Die erste Runde der Wahlen im Kongo soll am 30. Juli stattfinden. (APA)