Eigentlich

hatte DER STANDARD den Titel (und damit das Vorurteil) schon fertig. "Vorne hui, hinten . . ." hatten wir geplant nach den ersten offiziellen Fotos. Schauderhaftes Heck, vor allem das Leuchtendesign, war der primäre Eindruck - wie kann BMW nur! Wir entschuldigen uns hiermit. Wie so oft, sieht das im Straßenbild, also in realiter, nämlich ganz anders aus: überraschend stimmig sogar.

foto: werk

Gestreckt

geht das Coupé auf die Strecke. Die Heckleuchten betonen, anders als jene der Limousine, die Breite, und von dort hinten schnellen die Kraftlinien nach vorn und signalisieren verwegene Vorwärtssprungbereitschaft.

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Eine

markante Seitensicke an der Schulter zieht sich bis zur Front, im BMW-Designer-Sprech klingt das so: "Das Fahrzeug leitet und beschleunigt Licht. Lichtdesign verleiht ihm Spannung und Dynamik."

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Und so wird

das Licht zwar vielleicht beschleunigt, Lichtgeschwindigkeit erreicht das neue 3er-Coupé aber dennoch (knapp) nicht, und das liegt an den nach wie vor konventionellen Triebwerken: Zwei Diesel- und drei Ottomotoren stehen zur Verfügung, und da wollen wir vor allem beim 335i verweilen.

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DER STANDARD

hatte bei der internationalen Präsentation Gelegenheit, das neue Traumaggregat in der Tiroler Berg-und Kurvenwelt zu testen. Grandios. Tirol. Das Coupé. Vor allem aber dieser Motor.

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Erster

Eindruck nämlich, sowohl mit 6-Gang-Schaltung als auch mit der super abgestimmten 6-Gang-Automatik: genialer Sound. Dezent und sportlich. Dann praktisch vom Start weg enormer Durchzug fast über das gesamte Drehzahlband, das irgendwo jenseits der 7000 Touren endet.

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3,0 Liter Hubraum,

306 PS, 400 Nm Drehmomentmaximum (ab 1300 bis etwa 5000/ min). Leistungsentfaltung wie bei einem 8-Zylinder, aber viel leichter und sparsamer: Im Normtestzyklus 9,5 Liter auf 100 km. Die Bayern melden sich damit nach 20 Jahren Abstinenz bei der Benziner-Turbotechnik zurück, und das gleich mit so einem Hammer.

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BMW-Entwicklungschef

Burkhard Göschel meinte dazu kürzlich im STANDARD-Interview: "Die Kombination von Aufladung, Benzindirekteinspritzung und neuen Materialien im Turbobereich bringt entscheidende Vorteile. Wir kommen so auf 100 kW pro Liter Hubraum. Da steckt enormes Potenzial drin!" Aussterben wird der Sauger zunächst nicht, das Ganze ist erst mal als Ergänzung gedacht.

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Leichtgewicht

ist das Coupé - wie fast alle Autos heute - keins, es gibt aber viel schlauen Leichtbau. Trotz höherer Serienausstattung ist das Cou- pé deshalb um eine Zehn-Kilo-Hantel leichter als die 3er-Limousine. Je nach Motorisierung beträgt das Leergewicht zwischen 1495 (325i) und 1645 kg (335d). Zum Vergleich Alfa Brera: 1545 bis 1795 kg.

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Apropos

Tirol, Berge und Schnee: Erstmals gibt's das 3er-Coupé auch mit xDrive, dem cleveren Allradsystem von BMW. Für alle Motorisierungen außer 335i und 335d, und für ca. 3500 € Aufpreis gegenüber den jeweiligen Hinterradantrieb-Versionen. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 7.6.2006)

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