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Foto: APA/dpa/Gero Breloer
In Kreisen schneidiger Wiener Radfahrer wird angeblich überlegt, kleine Piktogramme von Fußgängern auf den Rahmen ihrer Rennmaschinen anzubringen, ähnlich den Flugzeug-Symbolen, die sich die Jagdflieger auf den Rumpf ihrer Maschinen malen ließen, um die Zahl der abgeschossenen Feinde zu dokumentieren. Jener Kamikaze, der kürzlich auf dem Zebrastreifen über die Schottenkreuzung preschte, dann den Gehsteig im Tiefflug nahm, knapp eine Frau mit Kinderwagen verfehlte, den Radweg kreuzte, um zügig durch die Menschen vor dem McDonald's zu pflügen, hätte schon Anspruch auf den Titel "Flieger-Ass". Der Wiener Magistrat hat nun die unfallträchtigsten Stellen für Radler auf einer Karte eingetragen. Die Hit-Parade führt der Radweg auf dem Ring an, der hat seit Langem verblasste Markierungen. Da halten die Radfahrer reiche Ernte unter beim Fotografieren rückwärts gehenden Japanern. Andererseits hat der Grünen-Politiker Christoph Chorherr so was von Recht, wenn er sagt: "Nur weil du Rad fährst, bist du noch kein guter Mensch." Das wird die grüne Basis wieder furchtbar aufregen, aber auf Feindflug kann man eben kein guter Mensch sein. (DER STANDARD - Printausgabe, 7. Juli 2006)