Die Suchtpräventionskampagne „Eigenständig werden“ wurde am Montag in Wien vorgestellt. Die Kombination der Reizworte „Sucht“ und „Rainhard Fendrich“ verfehlte den von der beauftragten Werbeagentur geplanten Effekt nicht – die Aufmerksamkeit der Medien war erlangt.

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„Eigenständig werden“ ist ein begleitendes Unterrichtsprogramm, das Kindern Stressbewältigung beibringen soll. Angesetzt wird in der ersten bis vierten Volksschule. Später, so Niederösterreichs Familien- und Jugendlandesrätin Johanna Mikl-Leitner, sei das „Nein-Sagen“ nicht mehr beizubringen.

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Bei dem Projekt gehe es um das Verhindern jeder Art von Sucht und nicht um Drogenmissbrauch im speziellen. „Ich wünsche mir, dass durch diese Aktion klar wird, dass man aus Fehlern lernen kann“ erklärt Mikl-Leitner.

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Rainhard Fendrich soll als „Mentor und Sprachrohr des Projekts“ fungieren. Wie diese Tätigkeit konkret aussehen soll, wird "in den nächsten Wochen erarbeitet", sagte Manfred Sadler, Projektverantwortlicher von "Eigenständig werden". Fendrich hat angekündigt, seine Gage des Austria 3-Konzerts Mitte Juli dem Projekt spenden.

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Zu seiner eigenen Sucht meinte der Sänger, „Nein-Sagen“ traue er sich noch nicht zu. „Mein Psychologe meint auch, unter einem Jahr kann über den Erfolg einer Therapie noch nichts gesagt werden.“

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„Meine schlechten Erfahrungen kann ich nicht rückgängig machen“, so Fendrich. „Gerade durch diese Erfahrungen“ ist er allerdings überzeugt, glaubwürdig zu sein. „Natürlich habe ich überlegt, ob das denn sinnvoll und glaubwürdig ist. Aber auch die Therapie und Suchtprävention bei Alkohol lebt davon, dass Betroffene ihr Schweigen brechen.“

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Deshalb sieht Fendrich sich auch als "gutes schlechtes Vorbild".

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„Es ist ein Kampf mit sich selbst, denn man hat so seine Lebenslügen“. Inzwischen sei Rainhard Fendrich allerdings „froh über das Outing. Alleine schafft man den Ausstieg einfach nicht.“ Seit er sich in Therapie befindet, werde es „bunter“. Mit „früher“ will Fendrich nichts mehr zu tun haben: „Man muss komplett die Gesellschaft wechseln“. (Johanna Scholz)

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