Ein portabler PDA-Reader soll Blinden
fortan ermöglichen, sich jegliche gedruckte Textinformation vorlesen zu
lassen. Ein entsprechendes Gerät wurde Anfang dieser Woche auf dem
diesjährigen Kongress der nationalen US-amerikanischen
Blindenorganisation
NFB
erstmals der Öffentlichkeit
präsentiert. Das in Kooperation mit dem Erfinder Ray Kurzweil
entwickelte Gerät ist mit einer Digitalkamera
und einer entsprechenden Texterkennungssoftware ausgestattet.
Fotografiert der Anwender einen abgedruckten Text, wandelt der PDA diesen
in eine Sounddatei um.
Schnell
"Kein anderes Gerät hat blinden und sehbehinderten Menschen jemals auf
derart schnelle Art und Weise Zugang zur Welt der gedruckten Sprache
ermöglicht", zeigte sich Marc Maurer, Präsident der NFB, bei der
Präsentation begeistert. Der Reader sei das erste portable Gerät dieser
Art und verbessere die Lebensqualität blinder Menschen außerordentlich,
so Maurer. Mit dem Gerät sollen Blinde und Sehbehinderte nun ohne fremde
Hilfe in der Lage sein, geschriebene Informationen von Rechnungen,
Briefen, Flugtickets oder Menükarten in Restaurants zu erfassen. Für
digitale Daten wie Emails oder Word-Dokumente kann die Erkennungs- und
Sprachausgabesoftware ebenfalls eingesetzt werden.
Tausende von erfassten
Seiten
Herstellerangaben zufolge ist der PDA in der Lage, Tausende von erfassten
Seiten zu speichern. Der nicht näher definierte Speicherplatz soll
außerdem erweiterbar sein. Weiters fungiert der PDA auch als persönlicher
Organisationsassistent, mit dem sich Computerdateien, Emails und
Kontaktdaten verwalten lassen. Zur zugesicherten Daten-Übertragung
zwischen PC oder Notebook-Geräten und dem PDA machten die Entwickler
ebenfalls keine näheren Angaben. Um Mitmenschen nicht zu stören und die
eigene Privatsphäre waren zu können, wird der PDA standardgemäß mit einem
Kopfhörer für die Sprachausgabe ausgeliefert. Der Preis für das Gerät
liegt bei derzeit 3.495 Dollar. Ob der PDA auch von Europa aus bestellt
werden kann, ist nicht bekannt.(pte)