New York - Eine leitende Coca-Cola-Sekretärin soll versucht haben, ausgerechnet dem Erzrivalen Pepsi Betriebsgeheimnisse wie die Kostprobe eines neuen Getränks zu verkaufen. Die Staatsanwaltschaft in Atlanta klagte die Mitarbeiterin eines hochrangigen Managers und zwei Komplizen am Mittwoch wegen Betrugs und Geheimnisverrats an. Insgesamt wollte das Trio bis zu 1,5 Million Dollar (1,172 Millionen. Euro) von Pepsi kassieren. Die berühmte Coca-Cola-Formel war jedoch nach Angaben von Coca-Cola nicht in Gefahr.

Die drei boten Pepsi den Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge in einem Brief zunächst sehr detaillierte und vertrauliche Informationen an. Pepsi ging jedoch nicht auf das Angebot ein, sondern informierte Coca-Cola über den Vorgang. "Wettbewerb kann hart sein, aber er muss fair bleiben", erklärte Pepsi sein Vorgehen. Coca-Cola alarmierte die Bundespolizei FBI, die den Tatverdächtigen mit verdeckten Ermittlern auf die Spur kam.

Überwachungskameras filmten der Staatsanwaltschaft zufolge, wie die 41-jährige Sekretärin an ihrem Schreibtisch Dokumente durchwühlte und in ihre Tasche stopfte. Außerdem wurde sie dabei beobachtet, wie sie ein Behältnis mit einer Flüssigkeit einsteckte. Die Behörden stellten später fest, das es sich dabei um eine echte Probe handelte.

Die Betrüger verkauften den FBI-Ermittlern zunächst 14 Seiten hochgeheimer Dokumente für 10.000 Dollar. Dann einigten sie sich auf den Verkauf der streng geheimen Kostprobe für 75.000 Dollar. Die Polizei nahm die drei schließlich fest, als sie für 1,5 Mio. Dollar den Verkauf weiterer Betriebsgeheimnisse vereinbaren wollten. Coca-Cola-Chef Neville Isdell dankte der Belegschaft von Pepsi dafür, dass sie Coca-Cola alarmierten.