Minsk/Moskau - In der autoritär regierten Republik Weißrussland hat der Gerichtsprozess gegen den Oppositionspolitiker und früheren Präsidentschaftskandidaten Alexander Kosulin begonnen. Der ehemalige Rektor der Minsker Staatsuniversität erklärte zum Auftakt am Donnerstag in Minsk, er erkenne die Richter wegen Befangenheit nicht an. Die Justiz wirft dem Gegner von Staatspräsident Alexander Lukaschenko unter anderem "Rowdytum" und die Organisation einer nicht genehmigten Kundgebung vor. Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft drohen Kosulin bis zu fünf Jahre Haft. Obwohl der Prozess öffentlich ist, verwehrte das Gericht zahlreichen Journalisten und Angehörigen Kosulins den Zutritt zum Verhandlungssaal. Der Regierungskritiker war am 25. März, eine Woche nach der von Manipulationsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl in Minsk festgenommen worden. Kosulin hatte auf einer Kundgebung der Opposition dazu aufgerufen, hunderte Regierungsgegner aus einem Untersuchungsgefängnis zu befreien. (APA)